Eitelsonnenschein

Kunst und Eitelkeit: Es gibt öffentliche Kunst und Schubladenkunst, also einerseits Kunst, die danach strebt, öffentlich wahrgenommen zu werden, in Ausstellungen, Museen, den Medien oder die ganz allgemein im öffentlichen Raum wirkt.

Diese Kunst, die da ist, um in den Medien und in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, hat viel mit Eitelkeit zu tun. Eitelkeit ist ein Schutzpanzer der Sensiblen, auch in letzter Konsequenz ein dickes Fell für Schwächlinge.

Eitelkeit ist die lange Unterhose im Sommer

Andererseits gibt es introvertierte Künstler, deren Kunst zu ihren Lebzeiten nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickt, die nie oder – wenn überhaupt – posthum gewürdigt werden, wenn man ihre Möbel auf den Sperrmüll bringt und aus den Schubladen Manuskripte oder kleine Bilder fallen.

Eitelkeit ist die Illusion vom Glauben an den eigenen Wert

Wer wahrgenommen werden will, sollte eitel sein, auch wenn Eitelkeit verhindert, sich immer wieder neu in Frage zu stellen. Eitelkeit ist Stagnation. Nicht eitel zu sein, bedeutet aber oft, das eigene Tun zu sehr in Frage zu stellen. Selbstzerfleischung gehört zur Kunst. Eitelkeit ist die Schwester der Selbstgefälligkeit und so das Gegenteil davon.

Weitere Kunsttagebücher:

  1. Was ist Kunst? Und warum nicht?
  2. Als die Nacht aus dem Blickwinkel des Tages unterbelichtet wirkte
  3. Ziellosigkeit als Grundlage assoziativer Prozesse
  4. Kopfkino oder zeigen und weglassen im anspruchsvollen Film
  5. Warum die Größe einer Zeichnung ihre Aussage verändert
  6. Wann Form ein Inhalt sein kann
  7. Was könnte das sein?
  8. Gedanken-Gefühls-Bilder innerhalb einer Formgenese
  9. Die Welt ist voller Möglichkeiten oder Zufall und Entscheidung in der Kunst
  10. Über das „Zuviel“
  11. Wiederholung als Formoptimierungs-Prozess
  12. Der assoziationsoffene Raum
  13. Kunst und technisch-handwerkliches Können: Warum es besser ist, nichts zu können
  14. Methoden der Kunst: Durch Wegnehmen und Hinzufügen Bedeutungen erschaffen
  15. Der Kunsst
  16. Was ist Kunst?
  17. Künstler-Selbstbild: Skizze eines zufallsgesteuerten Lebens ohne anarchistische Romantik
  18. Beliebigkeit als Kunstprinzip: Über die vermeintliche Sinnlosigkeit assoziativer Folgerichtigkeit
  19. Langlauf oder Kurzstrecke? Das Intervall in der Kunst
  20. Der Künstler: Ein Assoziationsautomat
  21. Zeichnen und die Macht des Zufalls
  22. Vorhersehbarkeit und Offensichtlichkeit – über die Langeweile in der Kunst
  23. Offenheit, Inspiration, Assoziation – über den Wert von Einflüssen in der Kunst
  24. Hinz- und Kurzgeschichte: Als der Unterhaltungskünstler den ernsthaften Künstler traf
  25. Über die metaphorische Schwangerschaft der Bilder
  26. Über das Vorläufige und das Endgültige in der Kunst
  27. Warum Kunst ein Virus ist
  28. Kreieren und wiederholen: Warum Kunst nicht kreativ ist
  29. Das Unverwechselbare in der Kunst als Ausdruck der eigenen Unfähigkeit
  30. Das Ungefähre als das nicht Greifbare
  31. Offenheit, Inspiration, Assoziation – über den Wert von Einflüssen in der Kunst
  32. Der blinde Fleck und die Kunst der Betrachtung
  33. Kompetenz und Versagen als sich selbst bedingende Gleichzeitigkeit
  34. Kunst als Selbstdialog
  35. Ordnung und Chaos als Polaritätskonzept künstlerischen Wirkens
  36. Die Überforderung
  37. Eindeutigkeit und Wahrnehmung in der Kunst
  38. Kunst als Sprache
  39. Der Mangel als Ansporn
  40. Bedeutung und Orientierung als Ziele der Kunst
  41. Selbstbild und Seins-Inszenierung
  42. Kunst als Chiffre der Notwendigkeit
  43. Kunst als fortgesetzter Traum
  44. Idealismus oder Materialismus – Geld oder Leben!?
  45. Die Maslow-Bedürfnis-Pyramide oder fühlen und durchleben in der Kunst
  46. Jenseits der Worte
  47. Wahrheit und Verdrängung
  48. Das Gefühl für die Dinge oder von der Schwierigkeit, Kunst zu definieren
  49. Zwischen Selbsttransformation und Fremdwahrnehmung
  50. Die Absolutheit der Ich-Perspektive
  51. Fehler machen als „Sesam-öffne-dich“
  52. Kunst und die Visualisierung des Nie-Gesehenen
  53. Jede Regel will gebrochen sein
  54. Die Intrinsik als Wesenszug