JazztZeit. Jazz wirkt anziehend auf Populärmusiker, weil Jazz den Nimbus der Unkommerzialität transportiert. Immer mal wieder versuchen Popmusiker, Jazz für sich zu anektieren, ob nun Sting oder Sade.
Jazz ist das dann natürlich nicht. Es ist das dumme Schaf Popmusik, das sich den Mantel des bebrillten (Jazz-)Wolfes überstreift. Natürlich mit Gläsern aus Fensterglas. Wobei „bebrillt“ es ja auch nicht trifft, eher bemützt, denn Gregory Porter wird in der Presse auf seine Mütze reduziert, ein echtes Schreib-Scharmützel, das man da lesen muss. (Ein Glück, dass Max Mutzke ohne Ü-Strichelchen auskommt.) Jazzige Popmusik, das ist so, als würde die Deutsche Bank rufen: „Wir sind die echten Kommunisten!“ Old-Gregory Porter hat bestimmt die schönere Stimme als deren Vorstandsvorsitzender. Für Peanuts muss er inzwischen aber auch nicht mehr singen.