Im Kino geht es – zwar weniger als in der Literatur, aber auch – darum, etwas zu zeigen aber vieles auch nicht zu zeigen, damit der Zuschauer es in seiner Phantasie entstehen lassen kann.
Der Reiz des Kinos besteht also darin, Auslöser zu generieren, die die Phantasie des Menschen anregen. Das ist auch das Grund, warum technisch perfekte Filme, die alles zeigen, gähnend langweilig sind.
Zu wenig oder zu viel? Auf die Dosierung kommt es an
Wenn man einen Film dreht, kann man nie wissen, wie er wirken wird, weiß man nie, ob man zuviel oder zu wenig zeigt. Zeigt man zu wenig, ist der Phantasiesprung, den der Zuschauer machen müsste, zu groß, zeigt man zuviel, wirkt der Film nicht mehr inspirierend und damit auch nicht mehr faszinierend.
Visuell-inhaltliche Weltenreise: Gedankentrip im Kino
Es gibt Filmemacher, die schlagen den Kinobesucher in ihren Bann, indem sie völlig fremde Welten konstruieren, die es zu erkunden gilt. Dazu gehören zum Beispiel David Lynch, David Cronenberg, Tim Burton, Jean-Pierre Jeunet, Terry Gilliam oder die Coen-Brüder. All diese Regisseure sind originell, schaffen also ganz andere Welten als die, die man gemeinhin vom Mainstream her kennt.
Andersartigkeit als Selbstzweck im Film
Andersartigkeit kann zum eigentümlichen Stil werden und eine Lust sein – aber auch zur Last werden. Nämlich dann, wenn der Film, den man dreht, nur noch andersartig ist, aber nicht mehr spannend. Wenn also der Film nur noch zum Vehikel für die Andersartigkeit verkommt.
Anspruchsvolle Unterhaltung ohne Trivialität
Denn daneben, ein anderes Seherlebnis zu bieten, sollte ein Film spannend erzählt sein und damit unterhalten ohne zu verblöden. Unterhaltung muss nicht zwangsläufig Eskapismus sein, das zeigen die oben genannten Regisseure in ihrem Werk.
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12 Responses to “Kunsttagebuch: Kopfkino oder zeigen und weglassen im anspruchsvollen Film”
[…] Kunsttagebuch: Kopfkino oder zeigen und weglassen im anspruchsvollen Film […]
[…] Jean Pierre Jeunet hatte zusammen mit Regiepartner Marc Caro (der auch ein begnadeter Comiczeichner ist) seine beiden […]
[…] für den schöden Kommerz ein. So einer, der der Kommerzialität völlig unverdächtig ist, ist David Cronenberg, ein kanadischer Regisseur, der sich erst im Horrorgenre einen Namen gemacht hat, um dann ernste […]
[…] Regisseur Marc Caro hatte 1995 zusammen mit Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier an seinem Film Die Stadt der verlorenen Kinder gearbeitet. Bereits fast 10 Jahre vorher hatten die beiden bei diesem Video kooperiert. Gaultier war unter den Modeschöpfern in den 1980er- und 1990er-Jahren höchst innovativ und schillernd popkulturell prägend. So stattete er Madonnas Blonde Ambition-Tour (1990) und ihre Confessions-Tour (2006) kostümmäßig aus. Gaultier saß übrigens nicht von ungefähr in der Jury der 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes (2012): An seiner Affinität zu Medienwelt und Film kam man lange Zeit nicht vorbei. Dabei hatte er einen wunderbaren überdrehten Popstil in seine Ausstattungsarbeiten für Filme wie Das fünfte Element oder andererseits Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber von Peter Greenaway mit eingebracht. Hier im Video Le Défilé von 1986 ist die nicht minder ideenreiche, für den Tanz prägende und stilbildende Choreografin Regine Chopinot mit von der Partie. Marc Caro hat sich um die filmische Umsetzung gekümmert. Was passt da in diesen Talentreigen abedrehter Popkultur besser hinein als die Musik der Residents? […]
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[…] gehört und doch ihr Untergang ist Kunsttagebuch: Ziellosigkeit als Grundlage assoziativer Prozesse Kunsttagebuch: Kopfkino oder zeigen und weglassen im anspruchsvollen Film Kunsttagebuch: Warum die Größe einer Zeichnung ihre Aussage verändert Kunsttagebuch: Was könnte […]
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