Hier zu sehen ist ein preisgekrönter Kurzfilm aus 2004, den Deadpool-Regisseur Tim Miller mitgeschrieben und abgedreht hat. Witzig, dass die Zeitlupen-Szene mit der fliegenden Kuh der Einleitungssequenz von Deadpool ähnelt.
Fliegende komplizierte Sujets in Zeitlupe scheinen es Tim Miller angetan zu haben. Für ihn ist es sein Spielfilm-Debut – der Regisseur hat vorher als Second-Unit-Man und Special-Effects-CGI-Spezialist gearbeitet. Zu Thor, Dark Kingdom hat er das Intro beigesteuert. Er zählt zu jener Garde neuer Filmemacher, die ihre Kernkompetenz in der Beherrschung der neuen Animations-Technologien haben. Dabei geht er durchaus originell und innovativ zu Werke.
Dekonstruktivistischer Humor
Das ist auch nötig. Wenn zu lange alles beim alten bleibt, wird es langweilig. Zuschauer streben zu neuen Ideen, die die alten Filmemacher nicht mehr drauf haben. Auf ihrer Suche nach kreativer Beständigkeit wählen sie dabei manchmal die Dekonstruktion. Ergebnis einer solchen kulturellen Strömung, in der Althergebrachtes zerstört wird, ist zum Beispiel der Film Deadpool aus diesem Jahr. Fielen die Comics als Vorlage schon durch Irrwitz-Humor auf, setzt der Film gerade im Verhältnis zu anderen Superheldenfiguren noch einen drauf. Zwar hört man im Nachhinein die Filmemacher darüber sinnieren, welche schrägen und dunklen Momente sie dem Helden erspart haben, weil das dann doch zu weit gegangen wäre, aber der Film schlägt sich in Sachen schrägen Humors schon ganz gut.
CGI im Dienst der Irrwitz-Ästhetik
Eine der eindrucksvollsten Szenen, die sowohl die Eröffnung des Filmes ist als auch später noch ausführlicher gebracht wird, ist eine durch die Luft geschleudertes Auto inkl. Held Deadpool und seinen Gegnern an Bord. Ein reines CGI-Stück mit einer nie gesehen Kamerafahrt im Intro. Ob fliegendes Auto oder fliegende Kuh: Mal sehen, ob Tim Miller, sofern er den zweiten Deadpool dreht, noch weiter abhebt.