Jetzt schlief sie auf dem Bauch. Wie dünn sie geworden war. Dort lag sie neben ihm. Auf ihrem Rücken ein kleiner blauer Fleck. Wo war der her? Ihr Gesicht war unter den wallenden Haaren kaum zu sehen. Die Haut wirkte trocken.
Sie hatte von Natur aus eine dunklen gesunden Teint, nun aber wirkte sie wie eine Flasche ohne Inhalt, eine Flasche, die umgefallen war und aus der die Farbe herausgelaufen war. Eine, die aufpassen musste, beim Umfallen nicht kaputt zu gehen.
War es das Licht? Er betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen, um sie besser fixieren zu können. Nein, es war nicht das Licht. Das war sie. Die Zeit hatte begonnen an ihrem Antlitz zu zerren.
Sie war wach geworden, hatte sich unter einer kurzen Anstrengung verdreht kurz zu ihm gewandt und ihn so auch nur aus den Augenwinkeln gesehen. Dann hatte sie sich wieder abgewendet. „Was?“ fragte sie. „Nichts. Nur so.“ – „Beobachtest du mich?“ – „Ich seh dich an.“ Sie musste lachen. „Gute Aussicht?“ Er lächelte sie an.
2 Responses to “Pentalob”
[…] Es würde ein kleiner Artikel in der Zeitung stehen, vielleicht mit der Überschrift „Ließ 41-Jährige Ehemann umbringen?“ Der Mann im Mantel wäre der Journalist, der den Artikel geschrieben haben würde und das Liebespaar – das wäre sie mit ihrem neuen Partner, einem Mann, der sie lieben und schätzen und der alles für sie tun würde. Ein Mann, der ihr endlich Sicherheit geben würde. Und sie würden noch ganz spät eine gemeinsame Tochter haben, die Jahre danach ein kleines Töchterchen bekommen würde, das sie als überglückliche Großmutter im Kinderwagen umherfahren würde. […]
[…] Pentalob […]