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Spaltgesicht

wellengesicht

Später stand er am Fenster, das auf Kipp gestellt war und blies den Rauch seiner Zigarette hinaus. Warum vergiftete sie ihn nicht? Es war die alte Sache: sie hasste ihren Mann aber war zu feige, es selbst zu tun. Da brauchte man also ihn – als Mann für’s Grobe.

Er ging zum Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel. Der breite muskulöse Körper, die Falten in seinem Gesicht. Die Begegnungen mit dem Tod hatten ihn alt gemacht. Er sah älter aus, als er war. Wenn er nicht Mörder gewesen wäre, wäre er Philosoph geworden.

Sein Gesicht wirkte unter den Wangenknochen ausgezehrt, sein Blick gierig. Er sah sich lange an. Die Augen wanderten in seiner Wahrnehmung etwas nach außen und wurden größer. Der untere Teil seines Gesichtes erschien nun viel schmaler als er tatsächlich war. Was für ein Mensch war er? Ausgetrocknet, traurig und depressiv. Was hielt ihn selbst am leben?

Diese Frau, die ihn abgewiesen hatte. Er hatte sie wirklich gemocht aber er war zu aufdringlich gewesen, zu plump. Ihm fehlte das Charmante, das vorsichtig Vortastende. Mit seiner Art setzte er sich bei Frauen öfter in die Nesseln. Er fragte sich, ob er ihr Angebot zu bezahlen, überhaupt annehmen würde. Vielleicht nicht. Obwohl er es gerne gemacht hätte. Er würde verzichten und sich als Gentleman verhalten. Ob das etwas ändern würde? Nein. Aber trotzdem.

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