Im Gesicht gibt es zwei Zonen des Ausdrucks: Den Augenbereich und den Mundbereich. Man mag darüber streiten, ob die Stirn ein eigener Bereich ist. Ich sehe sie mehr als Unterstützer der Augenpartie zugeordnet.
Zurückhaltende Augenpartie
Die Augen sind defensiv: Sie lassen Impulse in sich eindringen, nehmen wahr, unterscheiden. Aus den Augen kommt aber auch etwas heraus. Innerhalb der Gesichts-Physiognomie zeigen sie Lebendigkeit, Auffassungsvermögen und Eigenschaften an. Zumindest weist der Betrachter der Augen ihnen diese Eigenschaft zu.
Expressive Mundpartie
Der Mund ist das Gegenteil der Augen: Er nimmt zwar geschacklich beim Essen wahr, innerhalb des kommunikativen Prozesses jedoch gibt er nur etwas von sich. Er spricht und ruft, schreit und brüllt, mit Geräuschen und Schnalzlauten äußert er Gefallen und Missfallen. Die Mundpartie ist offensiv.
Mund und Auge kooperativ
Was das Auge wahrnimmt, kommentiert der Mund. Was es einschätzt, bewertet er. Was es erblickt, will er, indem er es in Worte kleidet und umschreibt, besitzen.