digitalkopf

Was ist MP3? Vordergründig ein Musik-Datei-Format, technisch gesehen ein Kompressionsformat. Die Digitalisierung der Musik in MP3 ist aber im Kern ein Vertriebsformat.

Ein Vertriebsformat? Ja, MP3-Dateien sind relativ klein und kompakt, sie lassen sich deshalb gut über das Web vertreiben und streamen. Ein Kompressionsformat wie MP3 macht Musik transportabel und ist Voraussetzung für iTunes und GooglePlay-Music und alle Streaming-Dienste.

Last Night a Streaming-Abo saved my life

Noch stehen in den meisten Haushalten CD-Player – so, wie in den meisten Haushalten früher ein Plattenspieler vorhanden war. Noch haben viele in ihren Computern CD-Schubladen. Aber durch die Kompaktheit von Laptops und die Etablierung der Tablets als neuem PC-Standard sind in aktuellen Geräten schon oft keine CD-Abspielgeräte mehr enthalten. Diese Funktion haben aber DVD- und Bluerayplayer oder Spielkonsolen fast nebenbei übernommen.

Musik der Zukunft: Das Ende des CD-Players

Werden wir zukünftig Filme weiterhin auf Datenträger kaufen oder werden wir sie ausschließlich online beziehen? Die Frage ist einfach zu beantworten: datenträgerlose Filme werden zukünftig einen großen Anteil ausmachen. Damit relativiert sich die Notwendigkeit des Vorhandenseins von Geräten, die auch noch Musik-CDs abspielen können. Das Nadelöhr und der neuralgische Punkt wird die jeweilige Bandbreite der Internetverbindung sein. Ist sie hoch, lassen sich auch hochaufgelöste High-End-Zukunfts-Bildformate streamen und über das Web ohne Datenträger ansehen. Das Nichtvorhandensein dieser Anbindungen wird die Entwicklung verzögern.

Virtuelles Eigentum: Musik auf der Flucht

Musik auf CD wird dennoch als Massenstandard tendenziell aus den heimischen Regalen verschwinden. Sie wird ein virtualisiertes Gut sein oder anders gesagt, so wie durch das teure Leasing als Volksbewegung vielen Autofahrern ihre Autos im eigentlichen Sinne nicht mehr gehören, wird Musik kein Eigentum mehr sein, sondern man wird sie nur noch nutzen. Sie wird wie das Buch in vielen Bereichen nicht mehr physikalisch vorhanden sein. Musik wird dadurch zunehmend flüchtig-virtuell.

Kulturgut-Abo: flüchtige Musik ohne Datenträger

Musik, die auf Festplatten in großen Sammlungen nicht mehr gefunden wird, weil die Datenwelt unüberschaubar ist, findet man umso besser in Google Play oder iTunes oder im Account eines Streamingabos. Dort kann man jede Musik hören und auffinden. Beim reinen Streaming-Abo, bei dem ich mir die Musik jederzeit anhören, sie aber nicht downloaden kann, erhalte ich als Gegenwert für mein Geld über die augenblickliche und die morgige Nutzung hinaus allerdings: nichts. Ein Lebensbereich als Abo. Und wann wird man Abos leasen können?