Loser? The Winner takes it all: Auf eine krumme Weise haben Daft Punk das Erbe von Kraftwerk angetreten. Kraftwerk standen für artifiziell-technoide Popmusik. Ihr Image haben sie von Sprödheit der Anfangstage in ein technoides transformiert, in dem der Mensch zur Maschine oder die Maschine zum Menschen mutiert und die Grenze fließend ist. Musikalisch haben Kraftwerk dazu eine gewisse technische Sterilität umgesetzt, die durch den ungelenk-menschlichen Gesang kontrastiert wurde. Daft Punk haben weniger dogmatisch und musikalisch volkstümlicher und tanzbarer genau dort angesetzt, haben sich die Technikhelme aufgesetzt und synthetischer Musik Leben eingehaucht. Auf ihrem kommerziell überaus erfolgreichen Album Random Access Memory von 2013 haben sie der Discomusik der 1970er- und 1980er-Jahre gefrönt. Dafür haben sie den Grammy für das Album des Jahres erhalten, bei iTunes war es 2013 auf Platz 1 und in der Verkaufsstatistik weltweit insgesamt in der Top 5 (mit 3,2 Millionen verkauften Alben). Die erste Single-Auskopplung Get Lucky wurde in den Kategorien Record of the Year und Best Pop Duo/Group Performance ausgezeichnet. Neben Get Lucky sticht aber noch ein zweites Stück hervor, bei dem wieder Pharrell Williams singt und Nile Rodgers die Rhythmusgitarre spielt. Oben ist die 4:10-Minuten-Version von Lose Yourself to Dance zu hören.
Geschrieben haben das Stück Daft Punk (= Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo), Nile Rodgers und Pharrell Williams. Die Musik von Get Lucky stammte übrigens auch von Nile Rodgers und Thomas Bangalter. Hier ist eine zweite, 5:50 Minuten lange, Version von Lose Yourself to Dance zu hören. Das Projekt hat dazu geführt, das der in die Jahre gekommene Nile Rodgers wieder Lust hatte, Musik nicht nur zu produzieren, sondern auch wieder selbst zu schreiben und zu performen. Er war seit dem Erfolg mit Daft Punk mit seiner neu formierten Gruppe Chic wieder permanent weltweit unterwegs, hat eine Solo-Single aufgenommen und ein neues Chic-Album angekündigt. Kommentieren.