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Kunsttagebuch: Kopfkino oder zeigen und weglassen im anspruchsvollen Film

Kopfkino

Im Kino geht es – zwar weniger als in der Literatur, aber auch – darum, etwas zu zeigen aber vieles auch nicht zu zeigen, damit der Zuschauer es in seiner Phantasie entstehen lassen kann.

Der Reiz des Kinos besteht also darin, Auslöser zu generieren, die die Phantasie des Menschen anregen. Das ist auch das Grund, warum technisch perfekte Filme, die alles zeigen, gähnend langweilig sind.

Zu wenig oder zu viel? Auf die Dosierung kommt es an

Wenn man einen Film dreht, kann man nie wissen, wie er wirken wird, weiß man nie, ob man zuviel oder zu wenig zeigt. Zeigt man zu wenig, ist der Phantasiesprung, den der Zuschauer machen müsste, zu groß, zeigt man zuviel, wirkt der Film nicht mehr inspirierend und damit auch nicht mehr faszinierend.

Visuell-inhaltliche Weltenreise: Gedankentrip im Kino

Es gibt Filmemacher, die schlagen den Kinobesucher in ihren Bann, indem sie völlig fremde Welten konstruieren, die es zu erkunden gilt. Dazu gehören zum Beispiel David Lynch, David Cronenberg, Tim Burton, Jean-Pierre Jeunet, Terry Gilliam oder die Coen-Brüder. All diese Regisseure sind originell, schaffen also ganz andere Welten als die, die man gemeinhin vom Mainstream her kennt.

Andersartigkeit als Selbstzweck im Film

Andersartigkeit kann zum eigentümlichen Stil werden und eine Lust sein – aber auch zur Last werden. Nämlich dann, wenn der Film, den man dreht, nur noch andersartig ist, aber nicht mehr spannend. Wenn also der Film nur noch zum Vehikel für die Andersartigkeit verkommt.

Anspruchsvolle Unterhaltung ohne Trivialität

Denn daneben, ein anderes Seherlebnis zu bieten, sollte ein Film spannend erzählt sein und damit unterhalten ohne zu verblöden. Unterhaltung muss nicht zwangsläufig Eskapismus sein, das zeigen die oben genannten Regisseure in ihrem Werk.

Weitere Kunsttagebücher:

  1. Was ist Kunst? Und warum nicht?
  2. Als die Nacht aus dem Blickwinkel des Tages unterbelichtet wirkte
  3. Warum Eitelkeit zur Kunst gehört und doch ihr Untergang ist
  4. Ziellosigkeit als Grundlage assoziativer Prozesse
  5. Warum die Größe einer Zeichnung ihre Aussage verändert
  6. Wann Form ein Inhalt sein kann
  7. Was könnte das sein?
  8. Gedanken-Gefühls-Bilder innerhalb einer Formgenese
  9. Die Welt ist voller Möglichkeiten oder Zufall und Entscheidung in der Kunst
  10. Über das „Zuviel“
  11. Wiederholung als Formoptimierungs-Prozess
  12. Der assoziationsoffene Raum
  13. Kunst und technisch-handwerkliches Können: Warum es besser ist, nichts zu können
  14. Methoden der Kunst: Durch Wegnehmen und Hinzufügen Bedeutungen erschaffen
  15. Der Kunsst
  16. Was ist Kunst?
  17. Künstler-Selbstbild: Skizze eines zufallsgesteuerten Lebens ohne anarchistische Romantik
  18. Beliebigkeit als Kunstprinzip: Über die vermeintliche Sinnlosigkeit assoziativer Folgerichtigkeit
  19. Langlauf oder Kurzstrecke? Das Intervall in der Kunst
  20. Der Künstler: Ein Assoziationsautomat
  21. Zeichnen und die Macht des Zufalls
  22. Vorhersehbarkeit und Offensichtlichkeit – über die Langeweile in der Kunst
  23. Offenheit, Inspiration, Assoziation – über den Wert von Einflüssen in der Kunst
  24. Hinz- und Kurzgeschichte: Als der Unterhaltungskünstler den ernsthaften Künstler traf
  25. Über die metaphorische Schwangerschaft der Bilder
  26. Über das Vorläufige und das Endgültige in der Kunst
  27. Warum Kunst ein Virus ist
  28. Kreieren und wiederholen: Warum Kunst nicht kreativ ist
  29. Das Unverwechselbare in der Kunst als Ausdruck der eigenen Unfähigkeit
  30. Das Ungefähre als das nicht Greifbare
  31. Offenheit, Inspiration, Assoziation – über den Wert von Einflüssen in der Kunst
  32. Der blinde Fleck und die Kunst der Betrachtung
  33. Kompetenz und Versagen als sich selbst bedingende Gleichzeitigkeit
  34. Kunst als Selbstdialog
  35. Ordnung und Chaos als Polaritätskonzept künstlerischen Wirkens
  36. Die Überforderung
  37. Eindeutigkeit und Wahrnehmung in der Kunst
  38. Kunst als Sprache
  39. Der Mangel als Ansporn
  40. Bedeutung und Orientierung als Ziele der Kunst
  41. Selbstbild und Seins-Inszenierung
  42. Kunst als Chiffre der Notwendigkeit
  43. Kunst als fortgesetzter Traum
  44. Idealismus oder Materialismus – Geld oder Leben!?
  45. Die Maslow-Bedürfnis-Pyramide oder fühlen und durchleben in der Kunst
  46. Jenseits der Worte
  47. Wahrheit und Verdrängung
  48. Das Gefühl für die Dinge oder von der Schwierigkeit, Kunst zu definieren
  49. Zwischen Selbsttransformation und Fremdwahrnehmung
  50. Die Absolutheit der Ich-Perspektive
  51. Fehler machen als „Sesam-öffne-dich“
  52. Kunst und die Visualisierung des Nie-Gesehenen
  53. Jede Regel will gebrochen sein
  54. Die Intrinsik als Wesenszug
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