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5.1.2015, Köln: My own private Pegidaho

Anti-Pegida-Demonstration

Haltestelle „Deutzer Freiheit“ in Köln: Das Ding, das quer durchs Bild geht, ist keine Treppe, sondern eine Steigerungskurve der Beteiligungszahlen an den Anti-Pegida-Demonstrationen. ;-)

Im Dschungel haben die Primaten das sagen, die Affen also. So ähnlich denke ich gerade über die Stimmung in Deutschland bzw. in einer seltsamen Stadt wie Dresden mit etwas über 500.000 Einwohnern, eine der wenigen rechtsgerichteten Großstädte in der Bundesrepublik.

(Selbst München im durchweg konservativen Bayern ist dort eine gemessen an der bayrischen Politik linke Trutzburg. Natürlich ist aber alles, was man in Bayern für links erachtet gemessen an bundesdeutschen Vergleichsgrößen immer noch konservativ.)

Pegida als Medienschablone zum Wählerködern

Die Bilder hier sind von der Demo in Köln vom 5. Januar 2015, bei der die Pegida-Anhänger ein paar Hundert Personen waren und die Gegendemonstranten ein paar Tausend. Pegida ist das Kürzel für Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, tatsächlich geht es Pegida aber um etwas anderes: in etwa, einen massenkompatiblen Deckmantel zu stricken, nach dem Rattenfänger-von-Hameln-Prinzip, mit dem man Wähler ködern kann. Tatsächlich sind viele Pegida-Aktivisten rechtsradikale, viele Sympathisanten aber nicht. Die lassen sich angesichts ihrer diffusen Angst vor Überfremdung ködern. Vor allem in Ostdeutschland, wo „Andersartige“ immer schon gerne mal gejagt und zur Strecke gebracht werden.

Erleuchtete Jecken: Köln begegnet Pegida mit Ernst, Entschlossenheit (die Lichter des Doms wurden angesichts einer pegida-Demo gelöscht) und Humor.

Gefakte oder instrumentalisierte Pegida-Zahlen?

Wer sich mit Demonstrationen und Veranstaltungen auskennt, weiß, dass die Anzahl der Teilnehmer kaum seriös einzuschätzen ist. Deshalb traue ich den offiziellen Zahlen der Sächsischen Polizei nicht, der zufolge der Pegida-Demonstration am 22.12.2014 17.500 Personen beiwohnten und der am 5.1.2015 18.000. So genau ist das aber nicht zu ermitteln. Aber die langsam nach oben strebenden Zahlen helfen dabei, ein Bild zu zeichnen, dass bei jeder Pegida-Demonstration mehr Teilnehmer dabei wären. Ob dies tatsächlich so ist, bleibt unklar.

Mehr Gegendemonstranten

Jedenfalls ist die Zahl der Gegendemonstranten bundesweit höher und richtig Fuß fassen die Pegida-Beseelten nur im konservativen Ostdeutschland und dort, wo die CDU, NPD und andere Rechtsgerichtete den politischen Nährboden bereiten und die Fremdenfeindlichkeit auch noch leugnen. Laut einer Umfrage sympathisiert ein Drittel der Deutschen mit Pegida-Inhalten. Die Mehrheit denkt anders.

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