Jesus schenkte mir Stiefel, aber ich habe keine Füsse (ungarisches Weihnachtslied) – nur andersherum. Man kann sich natürlich toll was ausdenken. Der das Schlimmste überwunden hat, gewinnt ja vielleicht. Wie bei Strindbergs einem Roman, bei dem immer ganz absurd schlimme Sachen passieren, wenn’s einem guten Ende zusteuert.
Ich hatte inoperablen Lungenkrebs aber dann hab ich für meine Heilung gebetet. Dadurch ist der Krebs immerhin operabel geworden. Dann haben sie mir aber die falsche Lunge herausgenommen. Mist.
Da habe ich dann eine Pilgerfahrt nach Timbuktu unternommen und auf dem Weg bekam ich eine SMS vom Krankenhaus. Es täte ihnen leid, ich sei vollkommen gesund, sie hätten mich mit einer anderen Frau verwechselt. Eine bisher unbekannte Halbschwester, die ich so wiedergefunden habe. Ich brach also die Pilgerfahrt ab und prompt verstarb die Halbschwester. Ich fuhr also zurück, denn ich hatte sie beerbt. Es stellte sich aber heraus, dass sie nur Schulden hatte. Na immerhin musste ich nicht an Krebs sterben. Im Tagebuch meiner Halbschwester las ich dann über ihre Tochter. Die war nach Syrien gefahren, um ISIS zu unterstützen. Verdammt.
Ich musste sie natürlich herausholen. Damit das auch klappt, unterzog ich mich einer Geschlechtsumwandlung. Du glaubst doch nicht, dass ich als Frau in ein islamisches Land fahr. Leider blieb mein Bartwuchs total spärlich. Ich klebte mir also einen Bart an, damit ich nicht so auffalle. In Syrien angekommen, begann ich nach meiner Nichte zu suchen. Ich fand sie dann auch in einem Internet-Café und bat sie, mit mir zurückzukommen. Ich sei ihre „Tante, äh Onkel“. Das glaubte sie mir natürlich nicht und so musste ich sie bei Nacht und Nebel entführen und im Kofferraum meines 2CV in ein zivilisiertes Land bringen. Da platzte mir ein Reifen. Mist.
Ich hatte aber ein Ersatzrad und so gelang es mir wieder, eine tolle Barriere zu überwinden. Ich fiel dann aber einer Streife auf und musste meine Nichte als meine Frau ausgeben. Das klappte super. So kamen wir schliesslich in Istanbul an. Wo meine Nichte mir dankbar um den Hals fiel. Die Fahrt im Kofferraum hatte ihr wohl sehr gefallen??? jedenfalls stiegen wir in ein Flugzeug nach Deutschland. Das geriet in ein Unwetter. Schreckliche Turbulenzen brachten es ins Trudeln und wir stürzten in den Bodensee. Ich kann nicht schwimmen. Glücklicherweise lernte ich es innerhalb von Sekunden und ich und meine Nichte retteten noch einige andere Passagiere. In Konstanz verstanden wir dann die Eingeborenen nicht. Aber es gelang uns in einen Zug gen Norden zu steigen. Schliesslich erreichten wir Berlin, wo wir immer schon einmal hin wollten. Wir hatten zwar keine Wohnung, aber fanden einen ganz tollen Karton unter einer Brücke. Der wurde dann leider von einem Hochwasser davongespült, aber wer solche Abenteuer erlebt hat, wie wir, den schockt gar nichts mehr. Immerhin haben wir noch unseren Kindle, mit dem wir viele erbauliche Dinge lesen können.