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Silhou[s]ette

koenig Sommer. Ein Straßencafé. Zwei Freundinnen. „Wie kommst du zurecht ohne Mann?“ – „Besser als mit. Ein Kind weniger.“ Sie lachten. Sie trank ihren Kaffee aus, verabschiedete sich, fuhr nach Hause.

Sie sah nach den Kindern, sagte ihnen „Gute Nacht“ und ging in ihr Schlafzimmer. Als sie sich in ihr Bett gelegt hatte, löste sich aus dem schwarzen Schatten aus der Ecke des Ankleidezimmers nebenan der Mann. Er legte sich, ohne sie zu stören, neben sie. Sie schlief ein.

Die Sonne schien an diesem Morgen sehr hell in die Küche. „Rühreier mit oder ohne Schinken?“ Sie sah die Kinder an, beide sagten zeitgleich „mit“ ohne den Kopf zu heben, während sie auf ihre Smartphones sahen. Sie fuhr zur Arbeit. Vom Rücksitz des Wagen stieg der Mann auf den Beifahrersitz. Sie stellte das Radio an, summte die Melodie mit, sah in die Weite.

Sie sagte „Guten Morgen“ im Büro und begann mit der Arbeit, die an diesem Montag mehr war, als ihr gut tat. Am Nachmittag fuhr sie nach Hause, bereitete das Essen, deckte den Tisch für drei. Sie sah aus dem Fenster in die Nebelschwaden. Sie aß mit ihren Kindern, sie unterhielten sich und lachten laut.

Sie ging ins Badezimmer und legte sich in das heiße Wasser, das sie sich hatte einlaufen lassen. Sie blickte zur Decke, schloss die Augen und spürte der Wärme nach, die durch ihren Körper glitt. Der Mann saß auf dem Rand der Wanne und sah auf ihre geschlossenen Augenlider.

Sie trocknete sich ab, ging im Jogginganzug hoch in ihr Schlafzimmer. Sie sah auf die grauen Steinfliesen, über die ihre Füße wanderten. Sie legte sich ins Bett. Bevor sie das Nachttischlämpchen ausschaltete, drehte sie sich im Bett um und sah den Mann an, der dort still im Schatten wie ein schwarzer Fleck lag. Sie war beruhigt. Das Licht verlosch und mit ihm die Erinnerung.

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