Bald ist Europawahl: Zwischen dem 22. und 25. Mai 2014 wird das Europaparlament gewählt. Eine soziale Gemeinschaft ist zugleich eine politische und wirtschaftliche Gemeinschaft. Zwischen diesen Polen Soziales, Wirtschaft und Politik verlaufen die Trennlinien der Handlungsfelder und Diskussionen. Vielen Wählern ist es zunehmend egal, was dort oben passiert. Wie immer, wenn etwas groß und damit zu abgehoben wird.
Mit Europa gibt es nicht nur eine Zentralisierung in den oben genannten Feldern, die auch Lobbyisten und Unternehmen einen vereinfachten Zugang zu Grundsatzentscheidungen verschaffen können, sondern eine Anonymisierung von Entscheidungen. Brüssler Beamte, die man nicht kennt, entscheiden über Gedeih und Verderb eines Kontinents. Das bereitet Unbehagen. Neben der Zentralisierung, die autarke Ländergesetze aushebelt, gab es die Idee der Schaffung eines Wirtschaftsraumes, der dem Dollar und anderen aufsteigenden Währungen Paroli bieten kann – ein wichtiges Argument der (Wirtschafts-)Politik, um Europa zu pushen.
Quecksilber, Gentechnik, Monsanto, Lobbyismus
Mir persönlich geht es auch um all diese Dinge, und ich rege mich öfter darüber auf, was aus Brüssel an Fehlentscheidungen kommt. Ich habe Angst vor umweltvergiftenden Gentechnik-Konzepten, wie sie Unternehmen wie Monsanto massiv auch nach Europa tragen. Das Freihandelsabkommen als Eldorado der Unternehmen und nicht der Politik bereitet mir Unbehagen, ebenso Quecksilber in Energiesparlampen. Das sind aber nur ein paar schlagwortartige Beispiele. Die Liste ist lang. Es geht dabei auch nicht immer um bereits vorhandene Realitäten, sondern darum, was aus Brüssel noch alles kommen kann.
Europa wirtschaftlich, politisch, sozial und ideell
Aber es geht mir noch um etwas ganz anderes: Um ein Europa der Ideen. Ideen, die unser Leben beherrschen, kommen von überall her, meist aus Amerika: Das Smartphone, die Suchmaschine, Betriebssysteme und viele schöne Gadgets, um nur einen geläufigen Beispielbereich zu nennen. Ich bin für ein Europa der Ideen. Revolutionäre, lebensbejahende Ideen, Ideen, die Soziales, Politisches und Wirtschaftliches vereinen.
AfD im Mittelalter
Ich gucke mir die Parteien danach an, wer gute und neue Ideen für unsere Zukunft hat, während die AfD zurück will ins erste Drittel des letzten Jahrhunderts und als Sammelbecken für rechte Ideen fungiert, um die mit schönen Worten salonfähig zu machen.
Wählen gehe ich jedenfalls, wie (fast) immer, sowieso.