Seine Tochter, die etwas früher gekommen war, sah ihren Vater mit dessen Freund aus der Entfernung an dem Café-Tischchen sitzen. Während sie, um die beiden nicht zu früh zu stören, in ein Schaufenster sah und dann noch in ein anderes, und Schnitte von Kleidern und deren Farben und Muster in ihrem Geiste verglich, beobachtete sie ihren Vater, und ihr fiel auf, dass die beiden die ganze Zeit nur dasaßen und kein Wort miteinander wechselten.
Schließlich war die vereinbarte Zeit gekommen. Sie ging an zu ihrem Vater, begrüßte beide herzlich, dann gingen sie und ihr Vater zum Auto und fuhren zum Familientreffen, wo ein großer Raum hergerichtet worden war, in dem an hufeisenförmig aneinandergestellten Tischen Menschen saßen, die aßen, tranken und sich rege unterhielten. Der ganze Raum war durchdrungen von Lachen und Reden, von Gemurmel, Geraune, Fragen, Beteuerungen, von Antworten und Gegenfragen, insgesamt von einem Sprachgewirr, das entfernt an ein Summen erinnerte, wenn man den Raum betrat und ihn zunächst in seiner Gesamtheit wahrnahm.
Auch Dr. Zigian führte eine angeregte Konversation mit seinem Tisch-Nachbarn. Auf seiner anderen Seite saß seine Tochter, die ihn schließlich nach seinem vorherigen Treffen befragte. Ob es nett gewesen sei, wie lange er und sein alter Freund sich nicht mehr gesehen hätten, wie es seinem Freund jetzt gehe und was er so mache.
Schließlich fragte sie Dr. Zigian, ob er und sein Freund sich nichts mehr zu sagen hätten. „Doch“, antwortete Dr. Zigian erstaunt, „aber wir sind über Worte hinaus.“