Rosenkriegsgesicht

Am Abend der Tag- und Nachtgleiche ging ich schnellen Schrittes heim, als mir ein kleiner Mann mit schütterem Haar im Schatten einer alten Kirche in den Weg trat. Wortlos reichte er mir eine schwarze Rose.

Ich schrie: „Mein Herr, doch nicht in dieser Zeit!“ Mein Gesicht lief rot an vor Wut und ich stemmte meine Beine fest in die verwitterte Grabplatte unter mir.  Aufstampfen wäre allerdings zu weit gegangen.

Der kleine Mann ließ den Kopf sinken und nestelte verlegen an den Perlmuttknöpfen seines Jacketts. In der Stille des Schattens konnte ich sein Herz langsam zerbrechen hören. Da nahm ich seine Rose, breitete meinen Mantel aus und ließ den kleinen Mann ins Dunkel entfliehen.