Schnarch, Zzzzzzz, Aufwachen, Formel1! Formel1, hä? Mensch, lass‘ mich schlafen, es gewinnt doch sowieso immer derselbe.
Ja sind wir Deutschen denn nie zufrieden? Schon der zweite Dauerweltmeister und der Sebbi wird Schumi aller Voraussicht nach noch übertreffen, 7:4 Weltmeistertitel steht es jetzt. Welche Nation kann das von sich behaupten? Dagegen erscheint der Ruhm eines Ayrton Senna verblasst im Nirwana, makabererweise nur am Leben gehalten von dessen tragischem frühem Tod.
Sterbenslangweilig-F1 durch zu viel Sicherheit?
Oder ist vielleicht der Segen gleichzeitig der Fluch der Formel 1, dass sie nämlich sicherer geworden ist? Sichere Autos, sichere Strecken – was waren das für Zeiten in den Anfängen, als die Zuschauer noch ungesichert neben einer Straße standen, ihnen die Einzelteile der Autos um die Ohren flogen und sie mit in den Tod rissen… erschreckend und zugleich thrillend. Seit Jahrzehnten keine Toten mehr, die die Kurven der Rennstrecken pflastern. Brot und Spiele ohne Nervenkitzel. Das bringt medial betrachtet Langeweile. Alles stürzt sich auf den Film von Laudas Unfall von vor fast 40 Jahren. Da war wenigstens noch was los. Und man braucht ja auch kein schlechtes Gewissen zu haben? Schließlich hat er es ja überlebt.
Nervenkitzel im Darkroom
Und heute? Da passieren auf dem Fußballplatz schlimmere Unfälle als auf der Rennstrecke. Da gibt’s im Formel1-Zirkus keine „Typen“ mehr, gewinnen tut ein Milch-Telebubi, der sich schnell noch einen Bart wachsen läßt, damit man ihm den werdenden Vater abnimmt. Wo sind die letzten Abenteu(r)er der Menschheit? (Mein Werkstattleiter im Bereich „Fotografie“ meinte seinerzeit, es sei der Nervenkitzel, wenn man lichtempfindliches Fotopapier schneidet und die Tür zur Dunkelkammer nicht abschließt).