Oder einen Charakter? Kann man den kaputtsanieren? Auf die erste Frage bzw. die ersten beiden Fragen wird wohl jeder rational veranlagte Mensch mit „Nö“ antworten.Aber Letzteres? Dafür gibt es ein anschauliches Beispiel. Dieses perfekt wärmegedämmte Haus mit dem ansprechenden Anstrich gleicht einem Menschen nach der Gehirnwäsche: Nichts erinnert mehr daran, was er/es vorher war. Schnöde Fassaden-Gleichmacherei, die auch die nicht ganz alltägliche Farbe nicht rausreisst. Eine Farbe, die selbst Altmeister Johann Wolfgang von sich anhand seiner Farbenlehre nicht erträumt hätte.
Hier also das Haus, dessen Besitzer sich selbst auf die Schulter klopfend, es zufrieden betrachtend, zu sich selbst sagt: Gut gemacht! Und denken wir, mal abgesehen von der gewählten Farbe, das nicht auch? Alles ordentlich, Wände schön glatt, Farbe schön gleichmässig, perfekt wärmegedämmt, staatliche Zuschüsse bestens angelegt.
Aber verfolgen wir den Weg der „Fassaden/Gehirn-Wäsche“ noch einmal zurück. Finden wir heraus, wer dieses Haus einmal war und was es uns zu sagen hatte.
So wie nachfolgend zu sehen sah es eine „Stufe“ vorher aus, diesmal die Straßenseite, mit kontrastfarbenem Dixiklo (wahrscheinlich wählt jemand mit sicherem Farbgefühl die jeweilige Farbe des Dixiklos passend zur Hausfarbe dahinter aus) und in eingerüstetem Zustand:
Hier gehts zu Teil 2 der Fassaden-Serie:
Sehnt sich ein Haus nach Wärmedämmung?
Und hier geht’s zu Teil 3 der Fassaden-Serie:
Der olle Krupp würde uns was husten
2 Responses to “Fassaden & Architektur (1): Was Goethe nicht wollte oder hat ein Haus eine Seele?”
Gibt es kein Foto, wie das Haus aussah, bevor es gestrichen wurde?
@ Ralf: Gemach, es folgt die gesamte Verwandlung!