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Mark Millar’s Nemesis

Speed-Dating. Manchmal geht alles ganz schnell: Comic-Autor Mark Millar war schon immer für eine Kontroverse gut. So kam es in 2001 zum künstlerischen Zerwürfnis über die Comicserie „The Authority“ beim Comic-Verlag DC, weil der Verlag permanent zensierte und dem provokanten Autor das Leben schwer machte. Millar konnte aber bei Konkurrent Marvel-Comics übergangslos große Erfolge feiern. Hervorgehoben sei hier vor allem der „Civil-War“-Zyklus aus 2006, der den Comics ihre gesellschaftliche Relevanz wiedergab – ging es doch darin um die restriktive Überwachung und Bevormundung aller Superhelden durch einen autoritären Staat. Sicher inhaltlich auch eine Reaktion auf die Zensur-Praxis bei DC, die vor dem Hintergrund der Ereignisse der Terroranschläge am 11. September 2001 auf die Twin-Towers in New York zu sehen sind. Das passte als kritische Fußnote zum real existierenden „Patriots Act“, der unter der Bush-Regierung am 25. Oktober 2001 als Bundesgesetz eingeführt wurde. Es hatte eine nie gekannte Qualität der allgemeinen Überwachung zur Folge und schränkte die Bürgerrechte erheblich ein. Manch einer spricht davon, dass der „Patriots Act“ nicht mit einer demokratischen Grundordnung vereinbar ist. Nur ein Jahr später, 2007,  wurde die sechsteilige Comic-Miniserie „Wanted“, die zwischen 2003 und 2005 erschienen war,  mit Angelina Jolie in der Hauptrolle von Regisseur Timur Bekmambetov mit spektakulären Spezial-Effekten verfilmt. In diesem Jahr kamen fast parallel Comic und Film nach der Millar-Story „Kick Ass“ heraus. Die Verfilmung und das Projekt bekamen viel Vorschußlorbeeren, finanziell war das Projekt mit 96 Millionen Dollar Einspielergebnis ein mittlerer Erfolg. Teil zwei ist angedacht. Nun ist aber ein anderer Held Millars an der Reihe: Tony Scott möchte „Nemesis“ verfilmen, die Serie an der Millar gerade noch arbeitet. Der Plot: Rache einmal anders. Mark Millar’s Anti-Held ist ein Verbrecher und seit dem Tod seiner Eltern ein Cop-Killer. Millar setzt generell auf Extrem-Gewalt, Kontroverse, gebrochene Charaktere, hinterfragt mal ernst („Civil War“), mal auch schwarzhumorig („Kick Ass“) die Superheldenrolle und ist ein Hans Dampf in allen Gassen. Ähnlich wie bei Frank Miller, der schon eine Zusage für einen Film von Regisseur Zack Snyder bekommt, obwohl er seine Miniserie „Xerxes“ als Nachfolgeprojekt zu „300“ überhaupt geschrieben hat, ist auch Mark Millar ein heiß gehandelter Lieferant aktueller Kinoinhalte. An Miller ist das Interesse nach seiner spannungslosen „Spirit“-Verfilmung zwischenzeitlich deutlich abgekühlt. Es wird sich zeigen, was er noch drauf hat. Kommentieren.

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