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„iPads“ erste Milliarde: Das Lifestyle-Accessoire ist ein Verkaufserfolg

Apple-Chef Steve Jobs hat immer noch den Durchblick - die Technik-Jünger danken's ihm

Das „iPad“ als Siegeszug des Marketing. Aber nicht nur. Auch der Triumph einer mutig unvollständigen aber äußerst zielgruppengenauen Technik. Bei Apple geht es nicht um Vollständigkeit, bei Apple geht es darum, das Maß an Technik, mit dem man den Konsumenten begeistern kann, genaustens auszutarieren.

Es wurde herumgemäkelt, das „iPad“ stelle Seiten, die in Adobe-„Flash“ programmiert wurden, nicht dar oder es habe keinen USB-Anschluß. Tatsächlich spielt das für den Verkaufserfolg keine große Rolle.

Design, Ergonomie und die Bedürfnisse des Kunden stets im Blick
Anstatt dessen ist es in der Anwendung durchdacht. Es sieht so schön aus, wie man sich das wünschen würde, und das sollte nicht zu gering bewertet werden. Apple-Produkte folgen einer Design-Linie. Hat man eines, möchte man die anderen auch haben. Apple-Produkte harmonieren miteinander, sie bilden ein technologisches Ganzes und passen auch vom Design zueinander. Wer zum Beispiel einen „iMac“ sein Eigen nennt mit der schicken Tastatur, der ergonomischen Maus und daneben sein „iPhone“ liegen hat und ein „iPad“, der blickt auf einen kompletten Design-Kosmos. Technisch ist die Konkurrenz meistens ganz schnell mit dabei oder sogar besser. Aber ergonomisch – und dazu gehört auch das Design – ist Apple der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. Eigentlich schon seit 1984, der Einführung des so genannten „Apple Macintosh“, der modernes Personal Computing, das dem Anwender die Arbeit erleichtern wollte und es erstmals dem Computer-Unbedarften ermöglichte, seine Arbeit am Bildschirm zu verrichten.

Werbung und Marketing für eine wertvolle Marke
Was Apple von Kritikern immer wieder vorgeworfen wird, ist seine Marketing-Orientierung. Öfters kann man lesen, dass Apple technisch nicht State of the Art sei, dafür aber in der Wahrnehmung durch Werbung und Gesamt-Marketing überbetont sei. Tatsächlich hat Apple seit seinem Bestehen kontinuierlich viel in seine Marke investiert. Apple war lange Zeit das einzige Computer-Unternehmen, das gleichermaßen hochwertige Soft- und Hardware für einen Spezialmarkt entwickelt hat und konnte sich damit in einer Alleinstellung positionieren. Das Know-how, das das Unternehmen dadurch entwickelt hat, macht zu einem erheblichen Teil seinen jetzigen Erfolg aus. Apple, bietet dem Anwender nicht nur zeitgemäße Software und Bedienkonzepte, die vieles erleichtern, sondern auch hochwertige Hardware, die dem Auge schmeichelt.

Technik für den elitären Lifestyle
Apple hat sich ein elitäres Image geschaffen. Als kleines Comuter-Nischen-Betriebssystem neben dem ungleich verbreiteteren Microsoft-„Windows“ sichert dies das Überleben. Das Konzept geht deshalb auf, weil herkömmliche Computer-, Handy- und MP3-Player-Hersteller einen grundlegend anderen Ansatz verfolgten: Der PC nach Microsofts Zuschnitt ist in der Regel eine graue profillose Kiste, die nicht viel kosten soll und ein standartisiertes Produkt ist. Vor dem „iPhone“ hatten die Handys kleine Bildschirme und waren teils kompliziert zu bedienen. Der Einstieg als Produzent von Lifestyle-Technologie gelang Apple aber schon vorher mit dem Musik-Player „iPod“. Der war eingebunden in ein Geschäftsmodell, dessen Kernstück die Musik-Verwaltungs- und Abspielsoftware „iTunes“ ist. Vor Apple war das Thema digitale Musik am Computer mit Illegalität, Umständlichkeit sowie durch Kopierschutz, mangelnde Verfügbarkeit und zu hohe Kosten verbunden. Nach Apple, das sich wieder nur überlegte, wie man alles vereinfachen kann, brachen neue Zeiten an.

Angeber-Accessoires definieren den Nutzer als soziales Wesen

Das hat den Wert der Marke als Hersteller innovativer elektronischer Spielsachen weiter gesteigert und das Unternehmen selbst nachhaltig verändert. Der Brot-Computer, mit dem Apple das Geld im PC-Bereich verdient, ist der „iMac“, ein Computer, der optisch nur noch aus Bildschirm besteht und so auch in jedem Wohnzimmer eine Augenweide wäre. Vorbei die Zeiten, in denen der Computer ein ungelenker Zeitgenosse sein mußte, der nirgendwo so richtig hinpasst, sich zumindest nur schwerlich in ein Wohnambiente einfügen würde. Während die Tower-Rechner als schnelle Arbeitstiere im Apple-Werbe-Kosmos in den Hintergrund geraten sind, hat sich Apple als ehemaliger Spezial-Lieferant für grafische Dienstleister, Werbeagenturen, Filmemacher oder Musikschaffende zum Massenanbieter für Unterhaltungselektronik innerhalb eines PC-basierten digitalen Lifestyles gewandelt. Dies mit gut verarbeiteten hochwertigen Produkten für Kunden, die sich für so individuell halten, dass es etwas anderes sein soll, als das Übliche. Man könnte es auch so ausdrücken: Elektronik-Produkte für Angeber, Besserwisser und -verdiener, für Ätzer, Blasierte und ewige Kinder. Wer von den Produkten begeistert ist, wird das aber niemals so sehen können. Für ihn dient der Gebrauch eines Apple-Produktes sehr zur sozialen Definition und Abgrenzung. Wer mit Apple lebt, wähnt sich als Mitglied der Informations-Elite. Wer bei Apple mitredet, scheint am Puls der Zeit. Die Wichtigkeit des elektronischen Lifstyles ergänzt sogar zusehends angestammte Strunzer-Accessoires wie Autos und Uhren bzw. steht in Konkurrenz mit ihnen oder definiert ihren Stellenwert um. Zur so genannten Informations-Elite zu gehören, wird immer zentraler. Deshalb wächst die Wichtigkeit der Apple-Produkte, die in ihrer Gesamtheit und ihrer Marken-Werthaltigkeit, ihresgleichen sucht.

Apple ist wertvoller als Microsoft
2 Millionen „iPads“ sind verkauft. Apple hat damit 1 Milliarde Dollar umgesetzt und ist, wie bereits berichtet, wertvoller als Microsoft. Inzwischen liegt der Börsenwert von Apple bei 240 Milliarden Dollar, der Microsofts bei 230 Milliarden. Ende letzten Monats lagen die Zahlen noch etwas niedriger: Apple lag da bei 228,4 Milliarden Dollar, Microsoft bei 227 Milliarden Dollar.

„iPads“ Eigenschaften in Kürze

Das „iPad“ jedenfalls hat eine hervorragende, sehr kontrastreiche Bildschirmdarstellung, ist erstaunlich dünn, klein und leicht, gewohnt gut verarbeitet, liegt gut in der Hand und animiert dazu, sich abends aufs Sofa zu setzen und damit zu surfen. Im Vorfeld seiner Markteinführung war die breit diskutierte Frage, was man mit dem „iPad“ überhaupt machen soll, das heißt, ob es sich zwischen Handy und Laptop bzw. Netbook einen Platz erobern kann. Nun merkt man: Man fühlt sich damit automatisch wie an Bord des Raumschiff Enterprise. Wenn das kein Argument ist.

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