Apple-Gründer und -Chef Steve Jobs hat gut lachen: Das iPad ist gut gestartet und Apple steht gut da wie nie. Vor 10 Jahren war das Unternehmen fast am Ende. Jetzt sieht alles anders aus.

Apple-Gründer und -Chef Steve Jobs hat gut lachen: Das iPad ist gut gestartet und Apple steht gut da wie nie. Vor 10 Jahren war das Unternehmen fast am Ende. Jetzt sieht alles anders aus.

Wer ein Zelt und festes Schuhwerk zur Verfügung hat, sollte sich heute schon mal vor die einschlägigen Verkaufsstellen begeben. Außerdem sinnig sind Knie- und Ellenbogenschoner. Denn die Erstverkaufstage für neue Apple-Produkte erinnern eher an Wrestling oder Kickboxen anstatt an seriöse Buying-Events.

„Kickboxen“ passt auch, weil Apple-Produkte als Livestyle-Accessoires immer wieder für den richtigen Kick sorgen. Wer damals mal eben nach New York gejettet ist, um hinterher sagen zu können, er sei einer der ersten gewesen, der das iPhone sein Eigen hätten nennen können, nimmt heute gerne in Kauf, sich dafür tatkräftig einzusetzen. Es ist eben Technik, die begeistert. Und wie gesagt: Gutes Schuhwerk, das sich gut reinigen läßt, ist auch dabei unerlässlich. Den Film, den man davon drehen könnte, kann man hinterher im trauten Freundeskreis auf dem iPad zeigen.

Preise zwischen 499,- und 799,- Euro
Morgen also ist das iPad da. Es kostet zwischen 499,- und 799,- Euro und liegt damit deutlich über dem Preis für ein Net-Book, das für 300 Euro den Besitzer wechselt. Dafür ist das designige iPad 700 Gramm leicht und enthält einen kraftvollen Akku, der es 10 Stunden surren läßt. Ausgeliefert wird es mit einem W-LAN-Modul und in der teureren Variante zusätzlich mit einem UMTS-Modul. Es wird ohne Sim-Lock ausgeliefert, ist also mittels Micro-Sim-Karte mit einem Mobilfunkprovider der Wahl zu betreiben.

Das iPad ist alles in einem:
Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftenlesegerät sowie Multimedia- und Internet-Betrachter. Es wird den angestammten Markt der gedruckten Erzeugnisse kräftig durcheinanderwirbeln und – so hofft Apple – wegweisend für einen neuen Maschinentypus sein. Das iPad hat die alte Diskussion über den Sinn von Informationsträgern, die man physikalisch in der Hand halten und durchblättern kann – vor allem Bücher – neu befeuert. Längst ist klar geworden, dass Nachschlagewerke und Loseblattsammlungen viel schneller per Suchbegriff, ergonomischer und platzsparender an einem Bildschirm zu verwenden sind. Und die Yellowpress-Zeitschriften, die Lifestyle-, Männer- und Frauenmagazine als Produkte mit kurzer Halbwertszeit sind ebenfalls besser auf einer Festplatte aufgehoben. Leser, die bergeweise billigen anderen Schund wie Krimis oder Unterhaltungsromane konsumieren, können sich ebenfalls freuen: Sie müssen keine Altpapiertonne mehr bezahlen und ihre Wohnung nicht mehr mit Ätzinhalten zumüllen – das iPad also sozusagen als Sozial-Hygiene- und Umwelt-Instrument.

Apple: An der Börse zum ersten Mal wertvoller als Microsoft
Apple hat gerade eben Microsoft bezüglich seines Börsenwertes überholt und ist damit das teuerste Technologie-Unternehmen der Welt. 1 Millionen iPads, die in den USA bereits verkauft worden sind, haben dazu beigetragen. Analysten rechnen für 2011 mit bis zu 12 Millionen verkauften Einheiten weltweit. Die erste Millionen Geräte hat wohl ihre Käufer auch als Symbol und Verheißung einer neuen technologischen Zukunft gefunden, zu der man gehören möchte.

Apple’s iPad-Zukunft
Zukünftig wird es dann auf zweierlei ankommen: Wie verändert Apple sein Produkt, das heißt: welche neuen Features werden eingebaut? Und welche Inhalte werden wann von Verlegerseite zur Verfügung stehen? Es ist auch die Frage, ob die bisherigen Mit-Wettbewerber am Markt, die das Musik-Maschinchen iPod und das Mobil-Talent iPhone verpennt hatten, wieder so spät reagieren. Experten kündigen diesmal einen härteren Wettbewerb an. Sofern sie nicht Recht haben, wird die arme Apple-Crew wieder mal zum Erfolg verdammt sein und alleine dafür sorgen müssen, dass technische Produkte Spaß und Sinn machen.

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