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Pynchon’s „Inherent Vice“ auf Deutsch im Literaturhaus Stuttgart

Thomas Pynchon läßt sich nicht gern in die Karten gucken, dafür sind seine Bücher um so umfangreicher. Doch diesmal hat er eine Ausnahme gemacht.

Nach dem Tod von D. J. Salinger hat die Welt des Literatur-Groupie-ismus nur noch einen Heiligen, Thomas-„He’s not there“-Pynchon. Der hat im August letzten Jahres quasi als Schnellschuß und Lockerungsübung in nur dreijähriger Bearbeitungszeit einen neuen Roman vorgelegt. Nun gibt’s bereits ein Häppchen aus der deutschen Übersetzung.

Am Donnerstag, dem 4. März, veranstaltet das Literaturhaus Stuttgart um 20.00 Uhr eine Lesung aus dem neuen Roman Inherent Vice, dessen Titel David Foster Wallace‘ „Infinite Jest” persifliert und der lustigste und mit 384 Seiten Umfang der schmalste Pynchon sein soll. Pynchon versteckt sich ja erfolgreich seit Jahrzehnten, womit selbst die Simpsons schon gespielt haben:

Aber die Sache ist ernst. Der Mann ist wirklich nicht greifbar, worauf ein Gutteil seines Erfolges zurückzuführen sein mag. Eine kleine Story, die man immer wieder gerne hört, kommt hier – es geht um eine Preisverleihung, zu der Pynchon, anstatt selbst hinzugehen, einen Schauspieler geschickt hatte, der ihn vorm Auditorium verkörpert hat:

Wer den großen Unbekannten jetzt neu und vielleicht auch zum ersten Mal kennenlernen möchte, für den ist die Schwelle der Eingängigkeit diesmal unerwartet tief gelegt.

Der Übersetzer erzählt aus dem Nähkästchen
Übersetzer Nikolaus Stingl, der schon „Mason & Dixon“ preisgekrönt übersetzt hat, trifft auf den Stuttgarter Literaturwissenschaftler Wolfgang Holtkamp und spricht mit ihm darüber, welche Bürde es ist, Pynchon zu übersetzen. Ähnliches hörten und lasen wir ja schon von Ulrich Blumenbach in Bezug auf seinen Wallaceschen Übersetzungsmarathon. Stingl liest aber vor allem Auszüge aus der deutschen Übersetzung von „Inherent Vice“, die gerade in Arbeit ist. Friedrich Kittler, der erst angekündigt war, kann leider nicht kommen.

Worum geht es in „Inherent Vice“?
Inhaltlich geht es im Kriminalroman um die ausklingenden 60er-Jahre im Surffieber-Zentrum Kalifornien inklusive freier Liebe, Manson-Morden und Drogen-Räuschen. Handelnder ist ein klassischer Detektiv als Hippieinterpretation. Ein Kritiker bemerkte, der Plot gemahne an die von verschrobenen Figuren durchdrungenen Filme der Coen-Brüder und an ihren „The Big Lebowski“. Das deckt sich irgendwie mit einem Kommentar zu nachfolgendem YouTube-Video, in dem Pynchon aus dem Vorgängerziegel „Gegen den Tag“ liest, und in dem auch angemerkt wird, Pynchon’s Original-Stimme höre sich an wie der Dude. Stimmt aber auch wirklich:

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