Betreiben wir mal kurz Wortklauberei. Wenn einer einem anderen etwas „versichern“ muß, dann ist das doch kein gutes Zeichen. Jemandem etwas versichern, das tut man nur, wenn der andere Zweifel hegt. Doch wohnt nicht jedem Zweifel zumindest ein bißchen Wahrheit inne?
Und würde dieses Quentchen an berechtigtem Zweifel nicht nach sich ziehen, mit Fug und Recht eine Sache dann auch grundsätzlich in Zweifel zu ziehen?
Amerikanische Wissenschaftler über Absicherungs-Motive
Ich bekenne: Ich gucke sehr oft amerikanische Crime-Serien. In „Autopsie“ oder „Medical Detectives“, aber auch in „CSI“ (L.A., Miami, New York) gibt es ein weit verbreitetes Motiv: Der Ehepartner ermordet den anderen aufgrund seiner ausgeprägten Geldaffinität. Deshalb hat er meistens kurz vorher eine fette Lebensversicherung auf die Liebe seines Lebens abgeschlossen oder die Police erheblich aufgestockt.
Pro und contra Lebensversicherung als Anlageform
Und jetzt kommt eine logische und zugleich entwaffnende Schlußfolgerung daraus: Die Versicherung, die im übertragenen Sinne sagen will, dass alles gut wird, sich zumindest niemand Sorgen machen muß, verursacht erst den Tod; denn wäre die Versicherungssumme nicht vorhanden, wäre der Anreiz für den Mord nicht gegeben. So erhöht sich mit Abschluß der Lebensversicherung die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig sterben zu müssen.
Wohl der aufsuchenden Versicherungsarbeit
Nicht umsonst spricht man im Rechtsdeutsch von der Ehe als einer Zugewinngemeinschaft. Gleiches gilt für das Verhältnis von Versicherer zu Versicherungsnehmer. Gäbe es nicht die Versicherung als Anreiz dafür, den Versicherten umzubringen, wären vermutlich all die großen Versicherungskonzerne nicht so erfolgreich und milliardenschwer.
Lob der vorausschauenden Marktkapitalisierung
Würde es also keinen Mord geben, würde die amerikanische Volkswirtschaft noch mehr und viel grundsätzlicher lahmen. Einer ihrer wichtigsten Pfeiler, das Versicherungswesen, wäre akut einsturzgefährdet. So schließt sich der Kreis: Fairsichern, morden, abrufen, ausgeben – und neu heiraten; denn viele, die auffliegen, haben laut wohl unterrichteter forensischer Kreise ihr mörderisches Handwerk bereits mehrfach ausgeübt.