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Modern Stalking: Hitlers zweiter Fußball-Frühling

Hier irren die Engländer: In der deutschen Fußballnationalmannschaft ist nicht mal der Ball braun.

Was weiß ich über Engländer? Sie wirken bezüglich ihrer Aussprache ungewohnt feinsinnig und distinguiert. Doch sie sind Blutgrätscher und Hooligans beim Fußball. Sie öffnen ihre Bierflaschen mit den Augenlidern, trinken maßlos, bringen sich überdurchschnittlich oft gegenseitig um, wenn sie besoffen sind. Sie feiern schrille Partys. Das alles beschreibt die Schattenseite der englischen Existenz aus Festlandsicht.

Wirklich berühmt sind die Engländer aber für ihren skurilen und schwarzen Humor. Nur so ließ sich die Monarchie überleben, nur so konnten die Engländer konstruktiv mit ihren Massenmördern umgehen und nur so sind die englische Literatur oder die englische Werbung denkbar. Ohne den typischen englischen Humor wären diese kulturellen Lebensäußerungen nicht das, was sie nun mal sind: Lustig.

Engländer, Deutsche und die Propaganda
Nur so ist es auch zu erklären, dass manche Engländer ein spezielles Verhältnis zu den Deutschen haben. Sie wähnen offenbar Deutschland immer noch als von Nazis durchdrungen und beherrscht. Nicht nur der englische Fußball gilt als der härteste, auch die englische Boulevardpresse sucht ihresgleichen.

Ein weites Feld: Deutsche Fußballer als Nazis
Im Moment kommt wieder die volle Breitseite: Aus Sicht der Boulevard-Zeitung „Daily Star“ sind die neuen schwarzen Trikots der deutschen Fußballnationalmannschaft Nazi-Devotionalien. Wobei die englische Gleichsetzung von Nazis und Deutschen eine lange Tradition der Überzeichnung hat. Schriller als im englischen Boulevardjournalismus geht es kaum. Nur wenn man die richtige Portion Humor hinzu gibt, läßt es sich verstehen oder auch nicht.

Aber Halt! Vielleicht sind wir tatsächlich alle Nazis?
Als Beweis ließe sich der Fall der baden-württembergischen Familie Romeike aus dem beschaulichen Örtchen Bissingen bei Stuttgart anführen. Die hat gerade eben in Amerika Asyl bekommen. Die Eltern waren mit ihren Kindern geflohen, weil sie ihre Kinder selbst zuhause unterrichten wollten, was nach deutschem Recht nicht zulässig ist. Der ihren Asylantrag bewilligende Richter kam zu dem Schluß, dass in Deutschland Menschenrechte verletzt würden. Also haben die Engländer am Ende doch vielleicht Recht?

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