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6. Dezember: Street-credibility-Queen Nan Goldin in Berlin

Nan Goldin sagt in ihren Bildern der ungeschönten Wirklichkeit "Guten Tag!"

Nan Goldin hat die Fotografie der letzten Jahrzehnte geprägt. Sie war nach langer Zeit in einer Ausstellung in Berlin zu sehen, die jetzt zuende gegangen ist.

Die Fotografin ist in den 80ern durch den Buchtitel „Die Ballade von der sexuellen Abhängigkeit“ bekannt geworden, dem eine Diashow zugrunde lag. Den Anspruch dieses Titels hatten die Bilder der Fotografin eingelöst: Hier waren Menschen in Privat-Fotoreportagen zu sehen, konfrontiert mit einer harten Realität und mit ihrem Gefühlsleben: Mit ihren Lieben, ihren Abhängigkeiten, ihrer Gewalttätigkeit. Es waren Bilder von der Straße. Glaubwürdig. Schmutzig. Unzensiert. Eine Art Ende der Unschuld, sofern es die jemals gegeben hat.

Nan Goldins Sex, Drugs, Death’n’Roll
Zum Beispiel: Die Fotografin selbst mit Wunde im Gesicht und blauem Auge. Leute beim Sex, beim Fixen. Die Fotografie alles andere als technisch perfekt, mit Farbstichen. Aber sehr authentisch, sehr nah dran. Bildaufteilung und Farbwirkung waren schlafwandlerisch gut.

Wie ein intimes Fototagebuch
Nan Goldin hat seitdem noch viele Bilder gemacht, besser als in jenen Tagen wurden die nicht. Wie auch? Es war, als hätte sie wie in einem Fototagebuch ihr Leben dokumentiert. Die Kamera war immer dabei. So selbstverständlich, dass sie niemandem im Weg war. Mit 14 war sie von zuhause weggezogen, wohl auch weil ihre Schwester sich umgebracht hatte. Ihre Bilder zeigen Schmerz. Den der Abgebildeten oder ihren eigenen?

Nan Goldin back in Berlin
Dass die Ausstellung in Berlin zu sehen war ist im übrigen sogar doppelt authentisch, weil Goldin viel und regelmäßig Zeit in der damals noch geteilten Stadt zugebracht hatte.

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