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1. Dezember: Michael Thisckson, yes, we can

Michael Jackson ist auferstanden. Im Konzertfilm „This is it“ sieht man seine positiven Seiten. Wo sind die anderen? Bin schweißnaß aufgewacht, habe von einem Superstar geträumt…? War ich das? Kann mich nicht mehr erinnern. Der Traum ist weg. Neben meinem Bett liegt der neue Rolling Stone.

Wolfgang Doebeling regt sich darin darüber auf, dass aus Michael Jackson, der zuvor völlig out war, von einem Tag auf den anderen nach seinem Tod wieder ein Superstar und Meta-Mega-Seller geworden ist. Leichenfledderei der medialen Art. Andererseits vielleicht auch etwas doppelzüngig?

Das Sonderheft zum Sondertod

Auf dem Titel des Heftes ein großes Star-Foto von Jackson, das bestimmt gut verkauft. Und im Heft eine ganzseitige Anzeige für das Sonderheft „Sounds by Rolling Stone, Goodbye, Michael!“ und unten drunter: „Jetzt nachbestellen, das vergriffene Sammlerstück über den King of Pop.“ Denn die waren mit die ersten, die nach der Todesnachricht mit brandheißem Jacko-Hintergrundmaterial auf den Markt kamen. Alles klar?

„This is it“ als Märchenfilm: Wo ist der böse Wolf?

Enthalten auch ein Interview mit dem Regisseur des Films „This is it“, Kenny Ortega, ein langjähriger Kreativpartner Jacksons. Das Interview ist ziemlich unkritisch. Ein Glück dass da noch der oben erwähnte Kommentar einen deutlichen Kontrapunkt setzt. Denn dass in „This is it“ nur das Gute und Schöne und Genialische an Jackson vermittelt wird, ist vielleicht schön für die, die den Mann in guter Erinnerung behalten wollen aber schlecht für die Wahrheit.

Träume für eine wahrhaftigere Welt

Ich sacke zurück ins Bett. Genug gelesen, genug nachgedacht. Mal weiterträumen. Wäre ich der Regisseur, hätte ich Bock darauf, meinen alten Weggefährten bloßzustellen, der Welt nach seinem Ableben seine Schattenseiten zu zeigen, wie es gefordert wird? Andererseits: Wäre ich es ihm nicht auch schuldig gewesen? Wieder eine Chance vertan. Schnell zurück in die Traumwelt.

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