Ich sitze am PC und es funktioniert nichts. Festplatte? CD-ROM-Laufwerk? USB-Stick geschrottet? Nee, das blöde Internet diesmal. Der Heilsbringer der Arbeitserleichterung hängt mal wieder. Ich kann keine E-Mails verschicken. Twitter zwitschert nicht mehr. YouTube zeigt keine Videos.
Von YouTube weiß man ja, dass die rasend schnell ihre Rechnerkapazitäten vergrößern müssen, weil immer mehr Videos hochgeladen werden. HD-Qualität braucht zusätzlichen Platz. Und dann fehlt denen noch das einträgliche Geschäftsmodell.
Twitter ist ganz frech. Die haben wunderbare Design-Störmeldungen, weil sie wissen, dass technisch einiges im Argen liegt. Viel mehr als YouTube wird Twitter dem Ansturm nicht mehr Herr. Da bringen schöne Bildchen, als Zugeständnis, dass die wissen, dass Twitter nicht immer stabil läuft, aber auch nicht sehr viel.
Mir ist es öfter passiert, dass nichts mehr ging. Das sieht man mitunter auch auf der schönen Endoplast-Seite. Da kommt dann folgende Nachricht anstatt des Tweed-Streams. Ist manchmal an der Tagesordnung, mehrmals die Woche.
Beim Mailen kann man ebenso üble Überraschungen erleben. Was ist, wenn ich etwas ganz dringend wegschicken muß? Abwarten und Teetrinken? Langsam zweifle ich an den Vorzügen des Webs. Wenn ich noch Viren und Spam hinzunehme: Es gibt es ziemlich viele Nervereien.
Selbst Mutter Google ist natürlich nicht perfekt.
9 Responses to “27. November: Patient Internet und das Error-Web”
Was ist ein CD-ROM?
Ich meinte Leselauf Für CDs, die sich nur lesen aber nicht beschreiben lassen. Machst Du nicht so viel mit Computern?
Eher nicht mehr so viel mit Laufwerken. (-:
Ich habe zwei Computer, einer hat ein CD-ROM-Laufwerk (kein DVD). Es liegt an der anno Tobak Technik, dass manches nicht funktioniert. Dieses alte Laufwerk liest verkratzte CD-ROMs aus, die die neuen DVD-Laufwerke nicht mehr nehmen.
Ich hab auch zwei Computer. Einen für die Fehlermeldungen, den anderen zum arbeiten. Ist halt wichtig, sein Netzwerk richtig zu konfigurieren.
Ansonsten verstehe ich Dein Gejammer nicht. Während es früher so war, dass Computerfehler dazu führten, dass an dem Computer nicht mehr gearbeitet werden konnte, ist es heute doch so, dass immer Millionen Menschen im Internet arbeiten können. Wenn Du da mal als Einzelner ausfällst, stört es das Gesamtsystem nicht.
Das Internet ist ja so gebaut, dass man auch Bomben draufschmeißen kann. Es funktioniert dann immer noch.
Wenn man eine Bombe auf dich draufschmeißt, wirst du garantiert nicht mehr funktionieren. Aber das Internet funktioniert funktioniert funktioniert…
Zwei Computer? Gute Idee! Mach ich jetzt auch. Doch, doch, auf mich sind schon ein paar Bomben draufgefallen, ich arbeite trotzdem weiter…
Ich schätze, wenn ein Betriebs- oder Volkswirt das Internet zahlenmäßig ergründen würde, käme er darauf, dass die Fehler und Ausfälle des Web die Welt 1 Billion Eur gekostet haben.
Andererseits, wenn Du das nicht so sehen solltest: Automation und reibungslosere Abläufe, wie sie das Inernet Deiner Meinung nach zeitigt, führen zu Arbeitslosigkeit. Am Ende wird ein Administrator (Du?) an einem PC sitzen und 8 Milliarden Arbeitslose weltweit beaufsichtigen…
Falsch. Das Geniale am Internet ist ja, dass die Millionen Arbeitslosen sich gegenseitig beaufsichtigen. Sie produzieren ihren Content selbst. Hypen sich selbst. Dissen sich selbst.
Bis vor wenigen Jahren war es ja so, dass überall auf der Welt ohne Kenntnis der Öffentlichkeit Knastis (Einsitzende in Justizvollzuganstalten) für genug von der Wirklichkeit ablenkenden Content sorgen mussten. Prominentengerüchte, Verschwörungstheorien und „Wer-mit-Wem“ in der Politik. Das hat gut funktioniert. So ein Knasti kriegt fünf Zigaretten für acht Stunden Computerarbeit. Und ist meistens gleichgültig genug, um einfach irendeinen Schrott zu erfinden. Ideal fürs Internet.
Diese Knasti-Programme wurden vor Jahren sukzessive abgebaut, weil die freien Menschen im Netz selbst für all die Ablenkung sorgen.
Weil es so viele Menschen sind, kann da auch nichts mehr kaputt gehen.
Und sollte mal ein kleiner Internetdienst für ein paar Stunden ausfallen, sorgt das ja auch für Ablenkung. Meckern, rumprobieren, Blogs schreiben. Alles zirkulär, ein geschlossenes Verwahrungssystem für Lebenszeit.
Schon in wenigen Jahren wird jedermann glauben, dass das Internet einzig und allein dazu geschaffen wurde, Arbeitslose durch sich selbst verwaltete Beschäftigung von der Revolution abzuhalten.
Dass das Internet mal gebaut wurde, um besser Krieg zu führen, wird dann längst in Vergessenheit geraten sein.
Das Militär war immer Innovator: Kein Internet, aber auch keine Mondfahrt, keine hochhitzebeständige Keramik, aus der Teile des Space-Shuttle und meine Küchentöpfe sind, viel weniger technische Möglichkeiten bei der Kommunikation, überhaupt: kein Computer, keine Kernforschung, keine Strings, keine Quantenmechanik. Echt Quatsch, aber: Ohne Militär wären wir ganz weit hinten.
[…] ein Fehler? Jedenfalls das Leben am Compi. Immer wenn was schnell gehen muß, kommen die Fehler. Hier hatten wir darüber schon mal […]