Einer meiner Träume ist es bekanntlich, eine Libelle so abzurichten, daß sie mir eine Filterzigarette apportiert.
Dann würde es sich für mich echt wieder lohnen zu rauchen, und ein schönes Bild sähe ich vorher auch:
Wieselig würde die Libelle ansummen, auf ihrem Rücken längs die Zigarette, in der Luft würde sie vor mir stehen bleiben, und ich könnte dann die Filterzigarette von der Libelle abschnipsen. Dreimal umflöge mich dann die Libelle, als Signal der Freude, wie ein Hund, der apportiert hat aufgeregt mit dem Schwanz wedelt.
Dieweil eine Prozession von Eichenprozessionsspinner-Raupen herankröche, um mir das Zündholz zu darzubieten. Eine Schnappschildkröte hielte sich bereit, das Holz an ihrem rauhen Panzer zünden zu lassen. Schnell müßte der Abrieb des Holzes auf dem Schildkrötenpanzer vonstatten gehen, schneller als das Raubtier zuschnappt.
Nun ja – aber erstmal eine Libelle fangen, um sie zu dressieren.
Gestern frühabends bin ich dem Ziel ein Stück näher gekommen.
Ich fietste die Hausstrecke von der Homberger Rheinpromenade zur Orsoyer Rheinfähre entlang, vor Orsoy ist ein Hohlweg, bevor es wieder auf den Rheindeich geht.
Links und rechts sind Sträucher, brusthoch, der Weg drei Meter breit. Der Weg führt leicht ansteigend geradeaus, und von rechts scheren plötzlich zwei Libellen aus dem Gesträuch.
Jetzt jage ich die Libellen auf dem Hohlweg, trete an, die Libellen vor mir, 26, 28 Stuckies, der Abstand verringert sich. Bis die beiden nach oben abschwirren.
Ich schwöre, ich hätte zumindest eine fangen können. Wenn, ja wenn ich ein Libellenlasso dabei gehabt hätte.
Über die Technik der Libellenjagd mit dem Lasso auf dem Fahrrad vielleicht später mehr. Zunächst einmal muß ich das Libellenlasso erfinden.