Überraschend: Da wird mit Barack Obama einer amerikanischer Präsident, den sich eigentlich alle gewünscht haben. Er hat Ziele formuliert, hinter denen eine Mehrheit stand. Seitdem geht es um die langwierige Umsetzung. Jetzt ist das neue Konzept für die Reform der Krankenversicherung das Thema, das die Republikaner umdrehen wollen, um den Präsidenten als guten Menschen zu demontieren.
Sarah Palin, die Anwärterin der Republikaner auf die Vize-Präsidentschaft beim den letzten Präsidentschaftswahlen, spricht im Zusammenhang mit von den Demokraten geplanten Beratungsleistungen für ältere Bürger von „Euthanasie“. Sie zieht direkt Vergleiche zum Nationalsozialismus.
Barack Obama mit Hitler gleichzusetzen war bisher eine Randerscheinung, nun kann das Mainstream werden. Handgreifliche Proteste, größte Emotionalität. Und warum das Ganze?
Der neue Präsident möchte eines seiner Hauptwahlkampthemen, eine flächendeckende Krankenversicherung für alle, umsetzen. Dies wird hohe Kosten nach sich ziehen. In Zeiten leerer Kassen haben viele Amerikaner Angst, dass sie teilen müssen, dass sie schlechtere ärztliche Leistungen erhalten und die Kosten für die Krankenversicherung insgesamt steigen werden. Idealismus meets Realpolitik.
Obama hätte wohl nicht gedacht, dass der Widerstand derer, die krankenversichert sind, so unsolidarisch ausfallen würde. Die Republikaner gießen Öl ins Feuer. Hoffentlich verbrennt sich keiner.