Ich sollte ’ne Kneipe aufmachen, die „Zum Assoziationsoffenen Raum“ heißt. Manchmal sitze ich so herum und dann kommt mir ein Begriff in den Sinn, einfach so, ohne gedankliche Vorgeschichte, so, als flöge er mir rein zufällig aus heiterem Himmel zu. Wie eine Sonnenwolke oder eine Gewitterwolke, die den zu ihr passenden Himmel sucht.
Der assoziationsoffene Raum ist ein Paradoxon. Denn ein Raum ist etwas Geschlossenes. Wieso sollte in etwas Geschlossenem Offenheit für neue Gedanken und Ideen herrschen?
Offene Türen für schnelle Ideen
Weil ein Raum mit vielen Türen und Fenstern einen Rahmen bildet aber auch Ideen hinein und hinaus lässt. Die Wände eines Raumes sind wie eine konzeptionelle Klammer, die den Ideen Halt gibt. Er behindert aber nicht, wenn er viele Türen offen lässt. Wenn alle offen stehen, herrscht Durchzug und dann fliegen die Ideen um so schneller.
Dampfkessel-Effekt der Kreativität
Was würde geschehen, wenn der Raum geschlossen wäre? Dann würde der Kessel-Effekt greifen. Denn gefangene Ideen, die nicht herauskönnen, verdichten sich und werden explosiv. Vielleicht würde der Raum zusammenbrechen, weil die Ideen darin eine zu große Kraft und Eigendynamik entwickelten – und ein neuer Raum könnte entstehen.
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