Geschichter
Malone rieb sich die Augen und streckte zur Dehnung die Arme in die verrauchte Luft. Er musterte sein Gegenüber.
„Dein linkes Augenlied hängt, hast du einen Schlaganfall gehabt.“ Alles feixte.
McBride verzog keine Miene und spielte aus.
„Das übliche Pokerface.“ Malone ließ nicht locker. „Sieht aber trotzdem aus, als würdest du schlapp machen.“
McBride kratze sich am Hals. „Du kommst!“
Malone hörte auf zu wippen, brachte den Stuhl näher an den Tisch und beugte sich über die Karten. Er wurde unruhig.
„Hast du was auf der Hand oder tust du nur so?“
McBride wirkte ruhig wie immer. Vielleicht eine Spur noch ruhiger als sonst. Ein Hinweis auf sein gutes Blatt?
Malone versuchte seine Nervosität zu unterdrücken. Obwohl er wußte, dass das nichts nützen würde. Im Gegenteil.
„Mauder hat gestern einen großen Fehler gemacht.“
Er zupfte an den Karten wie an einem Kleidungsstück, das zu eng war.
„Ich weiß“, sagte McBride ohne aufzusehen.
„Woher?“ Malone war überrascht.
„Jenny“, nuschelte McBride.
Malone sah hoch. „Jenny?“
McBride nickte.
„Habt ihr…?“ Malone war jetzt neugierig.
„Was?“ fragte McBride.
Malone räusperte sich und spielte seine Karte. McBride sah über den Rand seiner Karten das Herzrot.
„Was?“ fragte er nochmal und sah Malone direkt an.
„Du weißt schon“, sagte Malone.
McBride nickte.
Malone schüttelte den Kopf.
McBride fragte: „Was?“ Und nach einer kurzen Pause: „Das Spiel? Oder wegen Jenny?“
„Jenny ist das Spiel“, sagte Malone in Richtung seines Blattes.
Die Herzdame war oben.
„Schach oder Poker?“ wollte McBride wissen und ließ einen Mundwinkel eine kleine Falte bilden.
„Tarot“, entgegnete Malone.
McBride’s Karte machte das stille Geräusch eine sachte zuklappenden Tür. Er hatte sie mit dem Daumen auf den Tisch geschnippt.
„Scheiße!“ Malone warf seine Karten von sich. „Glück im Spiel…“
McBride richtete seine Krawatte.
„Würde stimmen, wenn es nur ein Spiel auf einmal im Leben gäbe.“