Was haben George Orwell, Horst Herold, Julian Assange, Bradley Manning, Robert Jungk und Edward Snowdon gemeinsam? Sie haben mit Geheimnissen, Terrorismus, Offenbarungen und dem Ende der demokratischen Kontrolle zu tun.
George Orwell hatte mit „1984“ einen streckenweise fast dokumentarisch anmutenden Roman über einen Überwachungsstaat geschrieben. Tatsächlich ist 1984 zur Metapher für die totale Überwachung geworden. Heute ermöglichen die Digital-Kultur mit den Smartphones im Zentrum der Aktivitäten allerdings eine intimere und umfassendere Überwachung als dies die Bildschirme in den Wohnungen von Orwell’s „1984“ auch nur im Ansatz hätte abbilden können.
Horst Herold: Förderer der prophylaktischen Überwachung
Horst Herold war zwischen 1971 und 1981 Bundeskriminalamts-Präsident, genau in jener Phase der Bundesrepublik Deutschland, in der die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) aktiv war. Herold bleibt im Zusammenhang mit dem Baader-Meinhoff-Terrorismus in Erinnerung. Er hatte im Kopf, Verbrechen vorausschauend zu erkennen. Ihm wurde damals vorgeworfen, im Zuge der Terrorismusbekämpfung jeden Bürger unter Generalverdacht zu stellen. Herold musste damals in einer Auseinandersetzung mit dem Innenministerium seinen Hut nehmen. Was damalig ein die Freiheit bedrohendes Politikum geworden war, ist inzwischen Normalität: Heute steht jeder Bürger unter Generalverdacht und wird ausgespäht.
Julian Assange: Wer die Wahrheit sagt, wird kalt gestellt
Wo Herold sich über neue Technologien einen informationellen Vorsprung sichern und dabei potenziell jeden Bundesbürger ins Visier nehmen wollte und Orwell spürte, wie sehr ein Staat, der die Kontrolle haben will, davon abhängig ist, die Wahrheit zu beugen und seine Bürger zu bespitzeln, so sehr musste Julian Assange am eigenen Leib spüren, was geschieht, wenn man Geheimnisse im großen Stil offenbart. Seine Organisation Wikileaks hat geheime Videos und Papiere der US-Regierung und anderer Organisationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Herbst 2010 wurden Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben, seitdem ist er auf der Flucht und befindet sich seit Mitte 2012 in der Londoner Botschaft von Ecuador.
Bradley Manning: Von der Pflicht, moralisch zu handeln
Auch Bradley Manning musste erkennen, dass die Wahrheit zu offenbaren, u. U. mit der Todesstrafe belohnt werden kann. Der Soldat Manning soll Wikileaks das Collateral Murder-Hubschrauber-Video zugespielt haben, in dem zu sehen ist, wie amerikanische Soldaten von ihrem Hubschrauber aus unbeteiligte Zivilisten ermorden. Manning flog auf und erwartet seinen Prozess, der ihm lebenslange Haft oder die Todesstrafe bringen kann. Die Hubschrauberpiloten blieben unbehelligt, trotz mindestens 12 Toter, die genaue Zahl bleibt unklar.
Robert Jungk: Warnung vor der demokratieschädlichen Technologie
Robert Jungk wurde Zukunftsforscher genannt. Er war ein kritischer Geist, der in seinen Werken unter anderem die Auswirkungen der Technik auf Demokratie und Gesellschaft thematisierte. In seinem Buch „Der Atomstaat. Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit“ warnte er davor, dass der Staat, um die gefährliche (Atom-)Technologie z.B. vor Terroristen zu schützen, auf die Idee kommen könnte, seine demokratische Grundordnung zu verlassen. Nicht nur die Angst vor dem (Atom-)Terrorismus hat dazu geführt, dass Amerika nach dem 11. September 2001 – mit Guantanamo, geheimen Prozessen und seinem Homeland Security-Ministerium, das mit seinen über 200.000 Mitarbeitern entfernt an das Ministerium für Wahrheit in Orwell’s 1984 erinnern mag und die demokratisch legitimierte Rechtssprechung aushebelt – kein demokratisch agierendes Land nach europäischem Verständnis mehr ist.
Edward Snowden: Vom Überwachungsskandal zum Medienorkan
Mit Edward Snowden schließt sich der Kreis. Der Geheimdienstmitarbeiter des CIA und der NSA hat offengelegt, dass amerikanische und englische Geheimdienste im Prinzip versuchen, die Menschheit zu überwachen. Amerika mit den PRISM- und Boundless Informant-Programmen, England mit Tempora. Jeder Bürger weltweit ein potenzieller Widersacher und Terrorist, Deutschland ein Partner 3. Wahl, sogar laut Snowden für die NSA ein mögliches Angriffsziel. Auch Snowden, wie Julian Assange, sitzt fest, am Flughafen Moskau-Scheremetjewo, von wo aus er Asyl beantragt hat. Er ist der Spionage angeklagt und in der Zwickmühle: Vielleicht könnte er in Venezuela, Bolivien und Nicaragua unterkommen, aber wie soll er dort hinkommen, ohne dass die Amerikaner ihn abfangen oder das Flugzeug zur Landung zwingen?
Auf dem Weg in die Paranoia-Gesellschaft: Staatstragende Überwachung
Endoplast hat über die Überwachung durch Echalon berichtet, über George Orwell, über Julian Assange und Wikileaks, hat das Collateral-Murder-Video gezeigt und schreibt nun über Edward Snowden, der zur Symbolfigur für eine weltweit außer Kontrolle geratene Überwachung geworden ist, für die jeder Mensch ein möglicher Terrorist ist. Und Terrorismus rechtfertigt alles. Die Aktivitäten der Geheimdienste an die Öffentlichkeit zu bringen, ist formal Geheimnisverrat. Manning oder Snowden könnten das mit ihrem Leben bezahlen. Die Datendiktatur bedroht so die demokratische Kultur, weil alles, was sie tut, ein Geheimnis ist und niemand mehr darüber reden darf. Wenn sich Überwachung derart einer demokratischen Kontrolle entzieht, ist sie aber unkontrollierbar geworden. Irgendwann beginnt der Staat, seine Bürger zu terrorisieren. Bradley Manning, Julian Assange und Edward Snowden sind Bürger.
Die Daten-Klaut: Du bist, was deine Daten über dich sagen
Die Voraussetzung für die lückenlose Überwachung ist der digitale Datenbestand außerhalb der eigenen Festplatte, der immer mehr Lebensäußerungen der Bürger abbildet. Die Cloud, in der jeder Bürger seine persönlichsten Daten abspeichert, macht dies noch einfacher. Früher war ein richterlicher Beschluß für eine Überwachung notwendig, heute erfolgt sie lückenlos und flächendeckend, egal, ob sich jemand etwas hat zu Schulden kommen lassen oder nicht. Die Konvertierung des realen Lebens in Digital-Datenbestände macht keinen Unterschied mehr zwischen Opfer und Täter, vor dem Gesetz Schuldigen oder Unschuldigen. Gescannt wird alles. Und ein Ministerium in den USA oder Überwachungsapperate in England und Deutschland müssen sich selbst legitimieren. Vielleicht wird es letztlich erst richtig bedenklich, wenn es eines Tages keine Terroristen mehr geben sollte; denn dann müssten diese Institutionen welche erfinden, sonst wären sie am Ende arbeitslos.
40 Responses to “Überwachungsstaat: Der schleichende Wandel der parlamentarischen Demokratie in eine Datendiktatur”
[…] Überwachungsstaat: Die schleichende Metamorphose der parlamentarischen Demokratie in eine Datendiktatur … endoplast […]
[…] weiterreden. Das wirkt authentisch. Wer weiß, welchen Einflüssen sie unterlag. Für mich kommt Edward Snowden nicht schlecht weg, unabhängig davon, was sie oder der Moderator, der sehr bei der Sache ist, […]
[…] Amerikas und Englands an die Öffentlichkeit zu bringen, scheinen aber, soweit man weiß, eine individuelle Gewissens-Entscheidung gewesen zu sein. […]
[…] Ungehormsam nennt man es, wenn ein Bürger in unhaltbare Zustände gedrängt wird, weil er auf legalem Wege einem Unrecht nicht mehr Einhalt gebieten kann. Edward Snowden hätte in […]
„Mit Edward Snowden schließt sich der Kreis.“ Ziehen wir noch weitere Kreise, den dieser Artikel gibt mir die Möglichkeit:
Was ist das Gemeinsame des Datenproblems, der Finanzkrise und der unkontrollierten Wissenschaft? In allen drei Fällen
-> haben die von der Gesellschaft und dem Staat gehätschelten Eliten Komplexitäten geschaffen, die nur noch von ihnen selbst verstehbar sind
-> ist der Staat von diesen „Eliten“ abhängig, weil er meint, seine Wohlfahrt hänge von diesen Gruppen ab, wird erpressbar durch Teilnehmer „too big to fail“
-> ist der Staat nicht fähig, Leitplanken, Gesetze zu schaffen, um seine Eliten, die sich als gesellschaftlich und ethisch inkompetent erwiesen, in die Schranken zu weisen: Teilweise weil der Staat (und das Volk erst recht) die Sachlage nicht mehr verstehen, teilweise weil er durch internationalen Konkurrenzdruck selbst gefesselt ist
-> ist das Problem nur global lösbar: doch hier sperren einzelne den Fortschritt, machen nicht mit und geben damit den anderen die Möglichkeit, ebenfalls weiter zu sündigen – man müsste auf die UN setzen, bleibt jedoch auf den nationalen Vorteil bedacht
Vorläufiges Fazit: „Die Demokratie ist die schlechteste aller Regierungen mit Ausnahme derer, die schon versucht wurden“:
Die Demokratien zeigen in diesen Fällen große Schwächen, die Komplexitäten des 21. Jahrhunderts handwerklich solide abzuwickeln. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Mehrheiten verfügen nicht über das Wissen und die Weisheit (und manchmal wohl auch nicht über die gebotene Bescheidenheit), um diese komplizierten Sachverhalte zu regeln. Und diejenigen, die über die jeweils beste Kompetenz verfügen – eine dünne Kruste sehr fähiger Leute – wollen ihren Arbeitsplatz und ihre Biographie schützen, erhalten damit – und erweitern sogar noch – falsche Routinen, erweisen sich jenseits ihrer Expertise als gesamtgesellschaftlich und ethisch inkompetent. Anarchien, Monarchien, Tyranneien wären noch schlimmer…
Was nun?
Neben dieser treffenden Analyse gibt es auch unabhängig von den o.g. Geschehnissen einen Verfall demokratischer Werte. Die Generation im westlichen Deutschland, die die nationalsozialistische Diktatur miterlebt hat, stirbt aus. Damit sind jene Menschen, für die Demokratie und Frieden keine Selbstverständlichkeiten sind, nicht mehr da. Andererseits macht sich Wahlmüdigkeit breit, weil der Zusammenhang einer funktionierenden Demokratie und dem eigenen politischen Engagement zu wenig gesehen wird.
Eine gestiegenen Komplexität kann man Herr werden, wenn mehr Menschen mitdenken und sich politisch engagieren. Das Gegenteil ist im Moment der Fall. Ich sehe eine Chance in neuen, kleineren Parteien, die nicht als politischer Gemischtwarenladen glänzen können sondern dort anpacken, wo es drängt, wie ehemals die Grünen bei Umweltfragen, die Linke bei Wirtschaftsfragen und die Piraten bei Fragen der Informationsgesellschaft.
Richtig, richtig…
und es gibt diesen Verfall politischen, gemeinnützigen Engagements auch durch das Medium, über das ich hier gerade kommuniziere: Gefeiert als große globale Kommunikationsmaschine führt es de facto dazu, dass statt realer Aktionen jeder in seinem Kokon, vor seinem blog oder facebook völlig auf sich selbst bezogen seine Daten einspeist.
Wenn ich Glück habe, Herr Wasselowski, erbarmt sich vielleicht ein datenschlürfender Geheimdienst, und wertet zumindest maschinell meine Beiträge hier im Endoplast aus… aber nur wenn ich Glück habe ;-)
Frank Schirrmacher vorhin bei „Beckmann“ in der ARD (ich gebe hier nach bestem Wissen das Zitat):
„Wir haben jetzt innerhalb ganz kurzer Zeit den zweiten Fall, wo unser Rechtssystem, oder die Sprache des Rechts, nicht mehr funktioniert: Der erste war die Eurokrise, fast die gleichen Hintergründe, wo gesagt wird aufgrund der Logik der Märkte müssen wir jetzt Recht brechen. Jetzt haben wir den zweiten Fall, wo gesagt wird, aufgrund der Bedrohung durch Terrorismus […] können wir euch nicht mehr garantieren: Die Integrität, in gewisser Weise ist es das, der Persönlichkeit.“
Das besondere am CERN-Fall ist, dass er eigentlich genau in diese Reihe passt (wie ich oben versuchte zu erläutern), weil nämlich hier Eliten Freiräume gelassen, sogar geschaffen werden, die gesamtgesellschaftlich völlig unverantwortlich sind, dass er sich aber dennoch in einem Punkt – sozusagen als schrille Pointierung – von den beiden anderen Fällen unterscheidet:
Das CERN bricht offenbar NICHT aktuelles Recht (siehe beispielsweise Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes, siehe auch diese Entscheidung: http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20100218_2bvr250208.html) indem es die Produktion mikroskopischer schwarzer Löcher oder von Strangelets beispielsweise provoziert!
Dies ist eine der besonderen Pointen dieses Spezialfalles, der fast gar nicht mehr publik, aber immer noch hochaktuell ist. Doch diese schreckliche Pointierung wird offenbar vom investigativen Journalismus, von den Behörden, von den Geheimdiensten (habe ich vielleicht doch Glück und werde ausgewertet?) und auch von der lieben Öffenlichkeit NICHT verstanden… nun, ich versuche stets Haltung zu bewahren.
[…] Menschen der zivilisierten Welt. In der deutschen Regierung erlebt man gerade eine Mischung aus politischer Kernschmelze und Offenbarungseid, ruft sie doch den Bürger dazu auf, sich selbst vor der Überwachung zu schützen. Offenbar sind […]
„und es gibt diesen Verfall politischen, gemeinnützigen Engagements auch durch das Medium, über das ich hier gerade kommuniziere: Gefeiert als große globale Kommunikationsmaschine führt es de facto dazu, dass statt realer Aktionen jeder in seinem Kokon, vor seinem blog oder facebook völlig auf sich selbst bezogen seine Daten einspeist.“
Das sehe ich auch so. Zu viele belassen es dabei, vor ihren Bildschirmen zu hocken und in sozialen Netzwerken ihre Meinung zu sagen. Es gibt aber auch gegenläufige Tendenzen, Flashmobs und Vernetzung, die in Aktionen mündet. Dennoch scheinen Netzaktivitäten manchmal bzw. zu oft reale Aktivitäten zu paralisieren.
Ansonsten: Die parlamentarische Politik kann nicht funktionieren, wenn sie eine sehr dünnen „Führungsschicht“ überlassen wird. Anstatt Politikerschelte sollte man Politikermotivation setzen. ;-) Indem man aktiv teilnimmt, in bestehenden Parteien, oder neue (mit)gründet oder die gesellschaftlichen Bereiche, in denen man aktiv ist, politisiert. Dann ist eine sinnvolle demokratische Kontrolle möglich, ob das nun die Wissenschaft angeht, die Wirtschaft oder die Politik selbst.
Ungestüme Pferde, die wild galoppierend in sein thüringesches Dorf einfielen, hat mein Urgroßvater – wie mir meine Großtante berichtete – nur durch ruhiges Heben seiner Hand zum Stillstand gebracht.
Gelingt es nun auch mir durch meine Hand, die ich halb als Hilfe und zum freundlichen Gruße, halb als kräftige Mahnung und Warnung meinen Kollegen und der Öffentlichkeit entgegenhalte, diese irregeleiteten Routinen wieder in die geordneten Bahnen zu leiten? Und diesen lästigen „struggle within“ gegen das ungestüme Tagwerk meiner geschätzten Kollegen endlich abzuschütteln?
Es wird zu untersuchen sein, wie künftig solche kolossalen Fehler verhindert werden können:
Denn was kann in solchen Konfigurationen wie der hier vorliegenden noch gefährlicher als Aggressionen und Vulgarität sein?
Und dieser Fall liegt leider vor: Verwahrloste, irregeleitete „Eliten“, die gegen Gemeinwohl immun, gegen jeden Tadel resistent, gegen die alle Polizei machtlos ist. Es wird überlegt werden müssen, wie der hier vorliegende Fehler noch behoben werden kann. Denn dies wurde ebenfalls von Schirrmacher beklagt (und ich stimme heulend in diese Klage ein): Dass die Leute, der Staat sich nicht wehrhaft zeigen, selbst in dem Augenblick, wo all diese Zustände aufgezeigt, „plakatiert“ wurden. Auch auf dieser Metaebene versagt die Gegenwehr. All dies wird bedacht werden müssen.
Heute „Im Gespräch: Der Soziologe Ulrich Beck“ in der FAZ 20.7.2013
„In den vergangenen Jahrzehnten haben wir eine Reihe von weltöffentlichen Risiken kennengelernt: das Kernkraftrisiko, das Finanzrisiko, der 11. September und der Terror – und nun das digitale, globale Freiheitsrisiko.“
„Und alle [diese Risiken] sind Nebenfolgen der Erfolge der Modernisierung, die rückwirkend die bisherigen Institutionen der Modernisierung in Frage stellen. […] Außerdem haben alle diese Risiken gemeinsam, dass sie sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Es entsteht ein „clash of risk cultures“…“
Wieder passt der LHC in diese Reihe, die hier nicht unter dem Gesichtspunkt der Eliten, sondern unter dem des Risikos aufgestellt wird. Wieder ist der LHC nicht genannt! Wieder auch hier der Verweis auf das Recht: Grundgesetz Artikel 10, das Post und Fernmeldegeheimnis, was wieder im Gegensatz zum LHC steht, der rechtlich – ich erwähnte und zeigte es oben – eine „weiße Weste“ bescheinigt bekommen hat. Doch auch bei Verstoß gegen Artikel 10 setzt sich Recht und Ordnung nicht mehr durch. Nochmal Ulrich Beck:
„Das ist übrigens ganz üblich für für die globalen Risiken: Die rationalen Antworten und die politisch-rechtlichen Mittel, die wir in den Institutionen haben, passen nicht zu den Risiken und haben keine richtige Durschlagskraft.“
Ulrich Beck erklärt:
„Wir sind durch die Erfolge der Modernisierung, die eskalierende technische Evolution in Bereiche und Handlungsmöglichkeiten katapultiert worden, für die wir noch nicht einmal angemessene Beschreibungen haben.“
Prima, dass sich Herr Professor Beck als Vertreter der Gelehrtenschaft am heutigen Samstag einmal zu Wort meldet – bei der „Gewerkschaft für Whistleblower“ würde ich mich sicher solidarisch zeigen … wie wäre es mit einer behördlichen Stelle für Whistleblower: Ich hätte nämlich gern eine amtliche Bescheinigung ;-)
Link zum obigen Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-soziologe-ulrich-beck-im-gespraech-digitaler-weltstaat-oder-digitaler-humanismus-12287900.html
Das Thema LHC passt hier meines Erachtens nach auch nicht. Dabei geht es ja um die Versuche im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider, der mit immer größerer Energie Teilchen aufeinanderprallen läßt, um Erkenntnisse über das Verhalten dieser Teilchen zu gewinnen und so physikalische Theorien zu bestätigen.
Er passt deshalb nicht so ganz, weil die dort möglicherweise enthaltenen Gefahren weit weg erscheinen und für den Normalbürger zu unverständlich und damit zu abstrakt sind. Richtig ist, dass von der Struktur her einige Wenige etwas tun, das die Mehrheit kaum noch versteht und Entscheidungen fällen, die ebenfalls nicht von einer Mehrheit gefällt werden. Das ist aber in der sich immer mehr spezialisierenden Wissenschaft allerorten der Fall.
Nochmal zum Thema Überwachung aus dem Artikel oben: Man wird einfach indem man darüber schreibt, nicht schnell etwas ändern können. meiner Meinung nach läßt sich eine Geselschaft wie unsere sowieso nicht „schnell“ ändern. All das hat für mich nichts mit flächendeckender Dummheit oder Ignoranz zu tun. Wir sind halt eine relativ alte und deshalb müde Demokratie, in der Erkenntnisse bis zu ihrer Realisierung sehr lange brauchen. Ein Auto, das volle Fahrt aufgenommen hat, kann man vielleicht nach 30 oder 50 Metern stoppen, einen großen zig 1.000 Tonnen schweren Supertanker auf See aber nicht. Der hat einen sehr langen Bremsweg. Wenn man jetzt bedenkt, dass der Supertanker keine Einheit wäre, sondern wiederum auf ganz vielen Einzelantrieben bestünde, die sich unterschiedliche Wege suchen, dann ist klar, dass man Geduld und große Weitsicht braucht.
Gesellschaftliche Veränderung vollzieht sich wohl von der Erkenntnis zu Handeln, wenn etwas augenfällig ist. Das Bewusstsein in Deutschland bezüglich der Atomkraft ist umgeschwenkt, als die Gefahren dieser Atomkraft nicht mehr theoretisch-abstrakt oder in einem technisch rückständigen Land auftraten sondern ganz konkret und medial erfahrbar durch die Geschehnisse in Fukuschima wurden.
Ein mikroskopisch schwarzes Loch, dass möglicherweise im CERN entstehen könnte und von dem Sie eine gefahr ausgehend wähnen, kann niemand sehen. Selbst die flächendeckende Überwachung bleibt sensorisch nicht wahrnehmbar. Man kann sie nicht zeigen, nicht sehen.
Es gab ja den Fall der Deutschen, die Au pair in den USA machen wollte, und der die Einreise von der amerikanischen Einwanderungsbehörde verweigert wurde, man hatte ihre Facebookkommunikation überwacht, gespeichert und ausgewertet. Die Einwanderungsbehörde hatte bei ihr vermutet, dass sie in den USA bleiben und dort schwarz arbeiten wolle. Ob die Annahme richtig oder falsch war, kann ich nicht sagen. Ich finde es nur interessant und auch bedenktlich, dass die Einwanderungsbehörde offenbar jeden, der da einreisen will durchleuchtet. Das ist ein beispiel dafür, dass etwas konkret erfahrbar werden kann. Natürlich gibt es Menschen, wie Farnk Schirrmacher in der Talkshow „Beckmann“, die sich vieles strukturiert und in der Abfolge als Bedrohung-Kausalkette vorstellen können – die meisten können oder tun das aber nicht, weil es zu abstrakt ist, um ihr Leben zu betreffen.
Ich hoffe aber, dass die breite publizistische Welle und der politische Diskurs zum Thema „Gläserner Mensch“ und „Überwachungsstaat“ dennoch den menschen verdeutlichen wird, wie bedroht sie in ihrer Freiheit sind. Denn um Freiheit geht es beim Thema „Überwachung“ im Kern.
[…] mit einem großen Ballon, der unter Wasser aufgepumpt wird. Es gibt sie also: die Doppelköpfigen, die flächendeckende Überwachung und vieles Andere, was früher nur in Köpfen gewesen war und nun Realität geworden ist. […]
[…] Eine Gegenüberstellung von verschiedenen Aussagen zum NSA-Skandal und deren Widerlegung. Aussagekräftig auf den Punkt gebracht. […]
[…] wanken bringt, was heilsam ist. Wer andere überzeugen will, sollte Beweise vorlegen. Siehe Edward Snowden. Sonst können andere nämlich behaupten, es seien nur Verschwörungstheorien. […]
Wie auch bei dem Thema Überwachung könnte meine Summa aus all den Erfahrungen, die ich während meines Engagements machte, lauten:
Die öffentliche Regelung dieser Vorgänge ist entscheidend, die gesetzliche Regelung ist meiner Meinung unzureichend.
Dennoch bleibt bei mir ein starkes Gefühl einer paradoxen Situation: Ich kann die Öffentlichkeit (also z.B. dass dieses Problem nicht schon öffentlich abgehandelt, abgearbeitet wurde oder dass die erwähnte Freiheit der Wissenschaft, die als harmlose libertas philosophandi beginnend, nonchalant auch gröbste Folgen der mit ihr wachsenden Erkenntnis nahezu unberührt überstand), die mir biographisch begegnete in diesem Zusammenhang, nicht schlüssig interpretieren, es bleiben Widersprüche, so dass ich folgern muss: Vorsicht Leser/in, mache dir dein eigenes Bild!
Im Übrigen bedaure ich, dass die Öffentlichkeit, und auch die Kollegen am CERN, die missliche Lage nicht als solche identifiziert haben (so wie es im Snowden-Fall sehr wohl geschehen ist) – denn dies zumindest wäre soweit ich sehe die Voraussetzung dafür, dass aus dieser Situation gelernt werden und entsprechende behördliche, auch gesetzgeberische Massnahmen eingeleitet werden können.
Im Moment sanktioniert unser gesetzlicher Rahmen – und gerade dies pikiert mich ganz außerordentlich – die bewußte Projektierung potenziell höchstgefährlicher Objekte, er fördert die Realisierung, sei es theoretisch oder per experimentum, solcher Objekte, deren Ungefährlichkeit natürlich auch deshalb schwer nachweisbar ist, da es sich eben um noch unerforschtes Terrain innerhalb der Grundlagenforschung handelt. Der Versuch, die Sicherheit des Versuchs, bzw. die Ungefährlichkeit dieser Objekte, durch einen an sich weisen, unterstützenswerten Rückgriff auf Naturereignisse (der Vergleich mit kosmischen Strahlen) herzustellen, ist aus meiner Sicht ein kluger Ansatz, aber
erstens aus Gründen des experimentellen Aufbaus nahezu unmöglich in dieser Konfiguration (eines Colliders: man nehme nur einmal den aus 10 hoch 14 Protonen der Energie 7 TeV bestehenden Strahl der Maschine und suche hierzu Vergleiche in der Natur)
zweitens aufgrund einer schludrigen Argumentation, die wichtige logische Grundüberlegungen und Grundlagen zu diesem Vergleich nicht behandelt, nicht stichhaltig
drittens bereits in den entsprechenden Fachpublikationen des Sicherheitsassessments offenbar unfreiwillig als problematisch beschrieben (Beispiele: Szenarien 1,2 und 3 bei Busza/Jaffe/Sandweiss/Wilczek und Abbildung 1 des LSAG Reports 2008)
und viertens aufgrund sehr abstrakter Evidenz in der Partikelphysik generell zweifelhaft (eine sehr schwache, indirekte Evidenz, speziell in der Astrophysik, die Grundlagen für eine solch global wichtige Sicherheitsargumentation vielleicht gar nicht hergeben kann – hieraus leitet sich ab, dass im Umfeld solch schwacher Evidenz solche Gefahren durch zündelndes Experimentieren überhaupt nicht heraufbeschworen werden dürfen, sondern ein Experiment dann nicht durchgeführt werden darf)
Ich bedaure, dass diese Punkte nicht fachlich versierteren Kollegen von mir aufgefallen sind und möchte ableiten, dass der Mensch insgesamt durch die Situation, in der er sich mit der Natur und mit seinen Konstruktionen innerhalb dieser Natur konfrontiert sieht, überfordert ist. Hierauf nun kann die Antwort unmöglich lauten, diese Entwicklung noch weiter zu beschleunigen, sondern sie sollte meines Erachtens lauten, sich der grundlegenden Problematik noch mehr bewusst zu werden und wie gesagt hierzu wohlüberlegte gesellschaftliche, politische und gesetzgeberische Massnahmen voran zu bringen. Und jetzt Achtung:
Dies kann jedoch nur in einer starken Öffentlichkeit und gemeinsam, nicht im Internet oder nur durch zivile Engagements bewältigt werden!
… will nur noch anmerken: Beschwerlich war es einst für Galilei und andere die Freiheit der Wissenschaft in der beginnenden Neuzeit gegen alte Dogmen zu erringen und einzuläuten…
… mühselig – und davon kann ich euch Zeugnis geben, ihr guten Leute – ist es heutzutage, die Freiheit der Wissenschaft aus drängenden Gründen, deren Notwendigkeit ich angedeutet habe und die sich in den Jahrhunderten seitdem auftürmten, wieder zurück zu kürzen, ihr gesunde Schranke zu bauen und wohlüberlegt Richtlinie und Gesetze entgegen zu stellen.
… um dem jungen Geiste, dem frommen Wunsche meiner hochbegabten Kollegen dort, einfach nur „gute Wissenschaft betreiben“ zu dürfen, frohes Geleit, behördlichen Schutz und vornehme Gelegenheit der Entfaltung geben zu können.
Eigentlich geht es ja hier im Kern um Überwachung.
Verzeihung, Herr Wasselowski: In der Tat geht es dort im CERN (wahrscheinlich) nicht um Überwachung…
Parallelen gibt es aber meiner Meinung nach dennoch, wie ich ganz oben (Juli 16th, 2013 at 15:51 und damit schließt sich mein Kreis) anmerken durfte.
Grundverschieden ist wie gesagt die Reaktion der Öffentlichkeit: Hat im Fall der Internetüberwachung ein Mann ausgereicht, die Bevölkerung zu überzeugen, dass dort etwas nicht stimmen kann, so reichten im CERN-Fall auch nicht zahlreiche, internationale Gerichtsklagen, um deutlich zu machen: Ja dort stimmt auch so einiges nicht…
Vielleicht wirklich deshalb, „weil die dort möglicherweise enthaltenen Gefahren weit weg erscheinen und für den Normalbürger zu unverständlich und damit zu abstrakt sind.“
„Für die Politik sind aber nur Themen interessant, die eine Mehrheit versteht. Dort beisst sich die Katze leider in den Schwanz.“
Ich hoffe, es hat sich hier für das ENDOPLAST insofern gelohnt, als ich vielleicht durch einige Kommentare meine Sicht der Situation etwas verständlicher machen konnte.
… wenn die nun auch von den Geheimdiensten gelesen würden, wenn ich hier überwacht würde… ja so ist dies fast erwünscht.
Ja, es gibt es eine Verwandtschaft bezogen auf das Verhältnis zur Öffentlichkeit. Die Überwachung, so unsichtbar sie auch ist, ist für viele greifbarer und läßt sich konkreter auf ihr Leben beziehen.
Was die Auswirkungen von teilchenrelevanter Technologie anbelangt, ist das schwieriger nachvollziehen. Das wurde und wird von der Wissenschaft ausgenutzt.
… und wenn meine sperrige Sprache etwas unzugänglich bleibt, wenn sie Kopfschütteln hervorruft…
ja dann ist das fast erwünscht: Dann wäre es gut, wenn dieses Befremden hinübergleitet in ein bedächtiges Kopfschütteln über die Missetaten des CERN, dem man kaum Vorwürfe machen darf, da vielleicht durch meine Kommentare deutlich werden konnte, wie meine Kollegen durch Gesetz und Gesellschaft geradezu dazu aufgefordert werden – wenn also dieses Kopfschütteln sich noch weiter fortsetzte bis hin vielleicht zum eigenen Iche des Lesers, der Leserin, die sich fragt, ob sie denn nicht selbst unbeschränkte Forschung, und allemale doch Grundlagenforschung, eben noch gutgeheißen, dann erst kommt das Kopfschütteln wahrscheinlich zum Stillstand.
Oder erst dann, wenn die Leserin an den Verfasser dieses Kommentars denkt, der doch eben noch selbst sich als Dr. rer. nat. vorstellte… und in der Tat bedächtig seine Stirn runzelt… wegen solcher Naturvorgänge (rerum naturalium causa).
Denn bedenket: Selbst wenn ihr nun einsichtig würdet und die Hände ließet von diesem schrecklichen Experimente, so wäre doch damit die Arbeit noch nicht getan, denn es braucht zusätzliche Anstrengungen, um mit dem Wissen, mit den vollendeten Tatsachen, die die Naturwissenschaften anhäuften, umzugehen. Und die Einsichten, die ich hierzu kontemplativ gewann (durch meine Randexistenz, in die ich als Kritiker des Experimentes leider gezwungen wurde), diese werde ich nun nicht hier ausbreiten, sondern bestehe darauf, sie in einer starken Öffentlichkeit, kooperativ zu entwickeln, denn klein bin ich und Größeres kann nur gemeinsam und bedachtsam gelingen:
So lasset uns gesunde Schranke, gute gesetzliche Orientierung dieser in die Irre gegangenen Freiheit der Wissenschaft entgegensetzen!
Und nun muss ich schweigen, denn es geht hier (auf dieser Seite) eigentlich um (geheimdienstliche, aber auch dort täte gesetzliche Orientierung gut) Überwachung! Weder ein Geheimdienst, noch die Naturwissenschaft haben einen „Blankoscheck“, auch wenn dort schlaue und prima Leute arbeiten.
… kluge Leute, prima Leute, die an einer sicheren Gestaltung der Erde das größte Interesse haben, wahrscheinlich noch größeres als ich selbst.
Ich kann, ich darf auch hier im Netze keinen „Fahrplan“ dazu vorlegen, dies muss soweit ich sehe in einer starken Öffentlichkeit bedachtsam gemeinsam entwickelt werden. Ich gab hier einige Anklänge und möchte in gewisser Weise allen Mut zusprechen, die ihren ordentlichen Beitrag in der Öffentlichkeit leisten: Die Bedeutung der Nachhaltigkeit für Gesellschaft und Wissenschaft ist uns allen in den vergangenen Jahrzehnten bewusst geworden und Schrittchen für Schrittchen bauen wir sie in unserer Welt auf, bauen widerum anderes vielleicht etwas ab.
Denn wer erkennt es: Dass meine Empörung eben auch als Verteidigung meiner Kollegen zu lesen ist, dass ich jeden bestärke und bestärken muss, der wie sie sein gutes Werk – denn mit redlicher Absicht ist es unternommen – in der Öffentlichkeit tut.
Aber diese Volte, diese kleine Akrobatik muss ich meinen Kollegen abverlangen: Dass sie erkennen, dass sich dieses Projekt verrannt hat, dass statt guter Wissenschaft nun dort Missetaten emporquellen…
Denn es kann passieren, dass öffentliches, wohl gemeintes Werk sich verkehrt in’s Falsche und Gefährliche (und wie solches passiert behandeln wir hier nicht) und dann muss es beizeiten angezeigt, dann muss dem gesunde Schranke engegengesetzet werden.
Und gerade weil es von mir bei diesen Missetaten kein Pardon geben wird, weil ich hier null Toleranz zeige, gerade dadurch hoffe ich, die kostbare Intelligenz, den frommen Eifer meiner Kollegen, dort „gute Wissenschaft betreiben“ zu wollen, bergen und wieder nutzbringendem Tun zuführen zu können.
Sie sind, soweit ich sah, geistig bei so großen Kräften, dass sie diese Zusammenhänge erkennen und von dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklung genesen können. Und da klinke ich mich ein, versuche Tips und Hilfestellung zu geben.
… und dann kann ich mir vorstellen, dass ich meinen Kollegen bei diesen Einsichten Erquickung und geistige Kräftigung durch meine – vielleicht zunächst sperrig wirkenden – Kommentare zukommen lasse, dass wir diesem Spuke einen ordentlichen Klaps erteilen und dass wir letztlich sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen könnten.
Am Schluss noch zur Überwachung:
Ich finde es schade, dass die NSA offensichtlich emails speichert und – wie ja gerade bekannt wurde – offenbar auch Inhalte von Telefonaten flächendeckend über einen Monat speichert und vorhält…
… und dass andererseits die zahlreichen Hinweise der Kritiker, die diese mit größter Mühe nicht nur im Internet bekannt machten, offenbar kaum behördliche Beachtung und Abwicklung finden. Es ist an vielen Stellen allgemein verständlich dargelegt worden, dass es Inkonsistenzen in der Sicherheitsdarstellung gibt, dass keine professionelle Risikoabschätzung einbezogen wurde und dass die Forschungsziele (wie die Detektion von Strangelets oder die Produktion schwarzer Löcher) vor dem Hintergrund schon geschehener großtechnischer Unfälle zu ehrgeizig sind.
Jedem Profi ist klar, dass das ultraheiße Kuddelmuddel – und dieses Kuddelmuddel wird 600 Millionen mal pro Sekunde (!!) “durchpermutiert”, siehe
http://cds.cern.ch/record/1165534/files/CERN-Brochure-2009-003-Eng.pdf
-, das ein Collider erzeugt, sich unterscheidet von dem Kuddelmuddel eines kollidierenden kosmischen Teilchens, selbst wenn die relativistische Umrechnung volle Gültigkeit besitzt (wie schwer nachweisbar ist), nämlich dadurch, dass sich dieses Kuddelmuddel relativ zur Erde mit anderer Geschwindigkeit bewegt – und daraus können andere, sogenannte Sekundärreaktionen hervorgehen.
Dies ist von Nobelpreisträger Wilczek auch (in Busza/Jaffe/Sandweiss/Wilczek: “Review of speculative ‘disaster
scenarios’ at RHIC”) erkannt worden, worauf er einige Rechnungen in dieser Veröffentlichung durchführte, teilweise schlechte Resultate gewann, diese aber, da er sie nun einmal als “four cases of interest” angekündigt hatte, wohl ehrlicher-, vielleicht auch unbedarfterweise, in dieser Arbeit beließ (Szenarien I, II, III) und damit die Problematik schon deutlich anskizzierte, denn es geht hierbei nicht nur um Strangelets, sondern um unbekannte, möglicherweise gefährliche Produkte generell.
Dieser Unterschied ist EINE Schwachstelle der Sicherheitsargumentation (die ich mit Herrn Ellis im CERN 2010 auch in seinem Büro besprach, da ich mich stets um Diskussion und persönliches Gespräch bemühte), es gibt meiner Ansicht nach andere mehr, die auch von einem Semiprofessionellen wie mir (als Biophysiker) erkannt werden können. Dass dies nun alles – eben ohne von den Behörden erkannt zu werden, und da, Herr Wasselowski, WÜNSCHTE ich mir MEHR ÜBERWACHUNG, verstehen Sie – seit Jahren der Öffentlichkeit präsentiert wurde und dennoch nicht geklärt werden konnte, lässt auf noch andere gesellschaftliche Probleme schließen.
Und wenn ich nun als Störenfried oder “troublemaker” gelte, weil ich hier diese Problemata vor die Öffentlichkeit bringe, ja dann tut es mir leid (auch um mich), aber trotzdem muss ich’s tun, da die Gesellschaft in ihrem Drange nach ultraliberaler Wissenschaft (und in der Wirtschaft ist es im Grunde ähnlich) diese Dämpfung provoziert und weil diese Dämpfung ihr, soweit ich eben sehe, gut tut. Weil der Gesellschaft – und ganz besonders dem CERN – meine Überwachung gut tut.
… und auch den Lesern, die bis zu diesem Zeitpunkt ausgehalten haben, sage ich hier adieu,
und wenn darunter auch Wissenschaftler der Teilchenphysik sind, sollen sie wissen, wie paradox mir die Situation vorkommt, da ich stets die Kollegen um mich herum als nüchtern (und nüchtern betrachtet klappt das mit dem Naturvergleich nicht so einfach!) und bescheiden (Ist die Erzeugung und Manipulation schwarzer Löcher wirklich ernst gemeint?) wahrgenommen habe – daher scheinen mir meine Erfahrungen, die Situation nicht logisch, auch wenn man bei solchen Gruppenphänomenen und bei modernen Eliten offenbar Zugeständnisse machen muss.
Hier noch eine notwendige Verbesserung (und nur noch diese Verbesserung):
Es handelt sich in dem Kommentar vom März 21st, 2014 at 00:08 um die Szenarien II, III und IV (und nicht um I, II und III), denn besonders bei Szenario IV konnte die Wahrscheinlichkeit für ein gefährliches Teilchen in dieser Publikation nur mit p > 1 begrenzt werden. Und dieser Wert verschlechtert sich bei ALICE (Bleiionenkollisionen beim LHC)-Energien noch mehr.
Warum diese – offenbar ehrlichen – Zahlen keine „kräftig kathartische Wirkung“ entfalteten und die Versuche nicht unterbrochen wurden, wie der fortgesetzte Betrieb und diese Zahlen mit dem nüchternen Geiste, den ich in der Wissenschaft vorfand, zusammenpassen: bleibt rätselhaft.
[…] Idee wirkt schon im ideellen Sinne explosiv und geht nach hinten los. Das Internet verhieß Freiheit und brachte die Totalüberwachung, die jede Freiheit einschränkt. Ausgedacht hat sich das kein Diktator, sondern Menschen, die sich […]
[…] wie Lady Gaga, zu Trashkultur à la Daniela Katzenberger, zu poltischen Themen wie der NSA-Welten-Überwachung oder zu Ausstellungen. Es gab echte Literatur von großen Talenten und viel Wohlwollen von […]
[…] abstempelt, hat nichts mit dem Schutz der Bevölkerung zu tun. Das Resultat von permanenter Überwachung ist Unfreiheit, ist die Schere im Kopf. In Deutschland kann die Staatsanwaltschaft auch bei falscher Anschuldigung z.B. Computer und […]
[…] hätte Edward Snowden gefreut: Die Passagiere einer U-Bahn agieren gemeinsam, um einen Mann zu retten, der zwischen Bahn und […]
p<1, p. 1138, Jaffe et. al., 2000 Reviews of Modern Physics
[…] betagteren Betriebssystemen ist zunehmend die Verschmelzung von Desktop und Web verwirklicht. Die Zukunfts-Formel für den Anwender lautet: Benutzeroberfläche = […]