Tele-Visionen. Der Comic-Schöpfer Frank Miller – Autor und Zeichner in Personalunion – hat begonnen, seine gezeichnete Welt in die Welt des Films zu übertragen. Er hatte zwischenzeitlich verlautbaren lassen, den Comics den Rücken kehren zu wollen. Doch der kommerzielle Erfolg in der Film-Branche läßt auf sich warten.
Lediglich als Schöpfer der Original-Vorlage zum Zack Snyder-Film „300“ ist er über jeden monetären Zweifel erhaben. „Sin City“ war ein stilistischer Meilenstein aber in den USA erst ab 18 zu sehen, weshalb es dort aus kommerzieller Sicht kein Erfolg war – in Europa lief er besser als in den USA. Bei 40 Millionen Dollar Budget für die Filmproduktion hat der Film 150 Millionen Dollar eingespielt.
Neue Verfilmungen nach Frank-Miller-Comics?
„The Spirit“ nach der klassischen Comic-Figur von Will Eisner, bei dem Miller allein Regie geführt hatte, hat gefloppt. Jetzt wartet alle Welt auf die diversen anderen Miller-Projekte: Auf „Sin City 2“, auf „Hard Boiled“, auf die Verfilmung seines ambitioniertesten Comics „Ronin“ durch einen anderen Regisseur. Außerdem soll 2011 endlich die Comic-Miniserie „Xerxes“ erscheinen, ein thematischer Nachfolger zu „300“ – um dann, sofern sie für gut befunden wird, von Zack Snyder verfilmt zu werden.
Frank Miller als Werbe-Clip-Regisseur?
Zwischendurch ist Miller von Gucci beauftragt worden, einen futuristischen Spot zu filmen. Und seit langem ist ein umfangreiches Comic-Werk in der Pipeline, das erst ein „Batman-gegen-Al-Quaida“-Abenteuer „Holy Terror“ werden sollte und jetzt aber ohne Batman daherkommt, weil es wohl bei DC nicht den Zuspruch gefunden hat, den Miller gerne gehabt hätte.
Frank Miller als Kassen-Gift?
Ein einst einflußreicher Comic-Schaffender, der sein Renomee durch zunehmend halbherzige Comicarbeiten wie „Allstar-Batman“ oder die letzten „Sin City“-Comic-Episoden verspielt, um dann in der Film-Branche ebenso zu losen? Aus ästhetischer Sicht hat Miller mitgewirkt, einen neue Bildsprache im Film zu kreieren. Nur wird sich Hollywood fragen, ob er auch gut dafür ist, um Kasse zu machen.
Orientierungslos in Sin City?
Schon ist Frank Miller zurückgerudert und hat gesagt, es dürfe bei Filmen nicht nur um den Kommerz gehen. Das ist ihm allerdings spät eingefallen; denn er war vor vielen Jahren angetreten, um die Comics durch gut erzählte Geschichten zu beleben, die zeichnerisch Neues brachten aber zugleich Kasse machten. Ok, Frank, wo geht die Reise hin?
One Response to “Comic-Zeichenkunst: Frank Millers Bildsprache”
[…] glatt um. Denn das müssen Superheldencomics liefern: Durchchoreografierte Kämpfe. Die haben auch Frank Miller, den in den letzten zwei Jahrzehnten wohl erfolgreichsten amerikanischen Comicschöpfer mit seinem […]