Der Geschichten-Erzähler. Im Mississipi-Delta kam der Sohn eines Baumwoll-Pflückers und einer Näherin zur Welt. Er sah einfach zu gut aus und alles drängte ihn auf die Bühne. Er war ein Schauspieler, ein Show-Man, einer, der durch Gesang zu den Massen sprechen konnte.
Das Gesicht. Er verwandelte sich in etwas, was er nicht war. Die Kunst-Figur Elvis Presley gab sich und dem Rock’n’Roll eine Form, eine Körperbewegung, eine Stimme, ein Gesicht. Er war der König der Kameras. Er war auch deshalb Mr. Rock’n’Roll, weil sich keiner wie er bewegte, weil keiner so aussah wie er und weil er am Anfang wie die personifizierte Auflehnung wirkte. Seine Stimme sang nicht nur Lieder. Ihr Subtext war die Stimme der Jugendkultur.
Die Metamorphose. Immer schneller und immer weiter verwandelte er sich, wurde modelliert und gesteuert wie eine ferngelenkte Puppe. Er war Filmschauspieler, Entertainer, Tänzer und Gesangs-Performer, der es als einziger Musiker jemals schaffte Nummer-1-Hits sowohl in den Pop-, den Rhythm-and-Blues- und den Country-Charts zu platzieren. Hinter all dem Erfolg und der Dauerarbeit verschwand der Mensch Elvis, was nicht weiter auffiel, weil es immer etwas von ihm zu berichten gab – beruflich. Aus dem King of Rock’n’Roll wurde ein fließbandender Musikautomat.
Das Ableben. Elvis starb im Alter von 42 Jahren. Er hatte ein multiples Leben gelebt, in das man vier herkömmliche Leben hätte hineinpacken können. Vom Rock’n’Roll hatte er sich weit entfernt, war als lebende Legende in Las Vegas gelandet. Längst hatte er sich selbst überlebt, mußte ächzen unter der Bürde dessen, was man alles über ihn dachte.
Die Auferstehung. Schneller als Jesus war er wieder da. Die religiöse Verehrung nach seinem Tod nahm Formen an, die man vorher nicht gekannt hatte. Viele bestritten, dass er tot sei und viele verkleideten sich wie er und immitierten ihn – bis zum heutigen Tag. Wenn eines Tages tatsächlich Außerirdische die Welt überfallen und in unsere Hirne dringen, werden sie erfahren, wer der Herrscher der Welt ist: Elvis Aaron Presley. Und sie werden ihn suchen und tausendfach in jedem Land der Erde finden. Sie werden ihn für eine vielköpfige und zudem vielgestaltige Hydra halten und die Erde schneller verlassen als sie gekommen sind. Die Erdbevölkerung wird dies als Beweis dafür ansehen, dass Elvis tatsächlich noch lebt. Und so wird es weitergehen.
9 Responses to “Web-Comic: Die nicht endende Metamorphose des Elvis Presley”
[…] Elvis wäre im Januar diesen Jahres 75 geworden und am 16. August jährt sich sein Todestag zum 33-ten Mal. Sofern er nicht mit Lady Di auf einer einsamen Insel lebt. […]
[…] Der arme Elvis. Hinhalten mußte er für Millionen Fans, die in ihn Dinge hineinprojezierten, unter deren Wucht er […]
[…] Elvis ein kleiner, schüchterner Junge vom Lande? Hier ist Elvis in einer Pressekonferenz sehr verblüfft zu erleben. […]
[…] Die letzten Töne des King. Vom Rock’n'Roll war nicht mehr viel übrig. Elvis war früh vom krassen Rock’n'Roller der ersten Jahre zum disney-mäßigen, familienkompatiblen Entertainer mutiert. […]
[…] Elvis, the king of words: Ein bitteres Lamento aus dem Schatten des Show-Business gelangte ans Licht. („Strung out“ bedeutet „drogenabhängig“.) […]
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[…] Am 16. August 1977 starb Elvis im Alter von 42 Jahren. Er starb ausgebrannt, innerlich vereinsamt und von seinen vielen Millionen, die er verdient hatte, […]
[…] ist er nie in Vergessenheit geraten. Oder doch? Sein ständiger Avatar ist die Bibel. Oder es gibt Filme wie Sandkörner am Meer über ihn. Man denke an „Die letzte […]
[…] man ein Lied unendlich mal oft gesungen hat und es selbst nicht mehr hören kann. Wer zum Beispiel Elvis in Las Vegas live gesehen hatte, weiß was damit gemeint ist. Der King of […]