Ein schlimmes Trauma, das der II. Weltkrieg vielen Völkern und den Kriegs- und der Nachkriegsgenerationen hinterlassen hat, ist das des Hungerns. So befindet sich ein ganzes Volk seitdem im Zustand permanenter Mast.
Konzerne, die – vor allem was Energie und Lebensmittel anbelangt – für unsere Versorgung da sind, haben uns vergessen lassen, dass eine dezentrale Versorgung für die Gesellschaft viel größere Vorteile hätte. Zum Beispiel im Energiebereich über Solarzellen oder Wärmepumpen sowie im Lebensmittelsektor über das Anpflanzen von Obst und Gemüse im eigenen Garten bzw. am eigenen Haus – oder sogar die Tierzucht. Wenn jeder für seine Versorgung direkt etwas tun müßte, hätte er ein anderes Verhältnis zur eigenen Ernährung.
Viele Hausgemeinschaften, beispielsweise in Hochhäusern, könnten ihre Bioabfälle kompostieren und in einem Kreislauf den gewonnenen Kompost als Dünger für Nutzpflanzen und -Bäume einsetzen. Anstattdessen wird Blumenerde eingekauft und der Bioabfall einem institutionalisierten Großkreislauf zugeführt, der wieder die nächste Kostenspirale über Abfallgebühren bedingt.
Dabei könnten Aktivitäten, wie sie die Schrebergärtner oder Hobbybauern auf ihren Nebenerwerbsgrundstücken betreiben, die üblichen Ernährungswege ergänzen. Ein kleiner Kompostierkreislauf ist für ein paar Kräuter oder eine Tomatenpflanze selbst auf dem Balkon möglich. Viel größeres Potenzial läge aber in Mietgemeinschaften, die die vorhandenen oft ungenutzten Flächen z.T. gemeinsam bewirtschaften könnten.
Solche Gedanken kommen mir, wenn ich in meinen Garten gehe. Von Mai bis in den späten Oktober kann ich mir da die unterschiedlichsten gesunden Lebensmittel pflücken oder abschneiden, die meinen Speiseplan ergänzen und bereichern. Nicht davon zu reden, was Gartenarbeit in einem Menschen bewirkt. Würde jeder Gartenarbeit machen, bräuchten wir keine Beruhigungsmittel mehr. Aber das ist ein anderes Thema.
So, wie wir leben, machen wir uns abhängig von gigantischen Lebensmittelproduzenten wie Nestlé, weil wir Penner verlernt haben, uns selbst zu ernähren.
One Response to “7. August: In stillem Gedenken an das Prinzip der Selbstversorgung”
[…] der großen Resonanz bezüglich meines Streifzugs durch den eigenen Garten und das Sinnieren über das Prinzip der Selbstversorgung, hier eine […]